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Artikel vom 14.07.2009

Autor: Smuker

Kategorie: Interviews
Umfang: 1 Seiten


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Interview mit Stefan Stadler



cliquenabend.de: Hallo Stefan, kannst du dich kurz unseren Lesern vorstellen, die dich vielleicht noch nicht kennen?

Stefan Stadler: Ich bin 36 Jahre alt, lebe in Karlsruhe und bin seit einigen Jahren Spieleredakteur beim KOSMOS-Verlag in Stuttgart. Allerdings kennen mich einige vielleicht eher als Mitautor der Spiele „Die Säulen der Erde“ und „Cuba“. Beide Spiele entstanden übrigens vor meiner Zeit bei KOSMOS, seitdem bin ich überwiegend als Redakteur aktiv.

cliquenabend.de: Seit 2006 hast du 4 Spiele entwickelt. Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, Säulen der Erde, Cuba, Top 3 Fußball. Welches hat sich denn bisher davon am besten verkauft?

Stefan Stadler: Die meisten Exemplare wurden vom „Dativ“ verkauft, allerdings war ich da nicht wirklich Spieleautor, sondern einer der zuständigen Redakteure. Aber von „Säulen der Erde“ wurden inzwischen mehr als 100.000 Exemplare verkauft, darauf bin ich schon etwas stolz. „TOP3 Fußball“ wurde übrigens nicht von mir sondern von Uwe Rapp und Bernhard Lach entwickelt. Ich habe nur die inhaltliche Ausarbeitung für das Thema „Fußball“ vorgenommen.

cliquenabend.de: Die zwei komplexeren Spiele hast du in Zusammenarbeit mit Michael Rieneck entwickelt, wie kam es dazu?

Stefan Stadler: Ich habe vier Jahre in Norddeutschland gelebt, wo ich bei einem Spieleabend Michael kennen gelernt habe. Daraus hat sich eine Freundschaft und fruchtbare Zusammenarbeit entwickelt.

cliquenabend.de: Wie kann man sich so eine Zusammenarbeit vorstellen?

Stefan Stadler: Zu Beginn habe ich seine Prototypen mitgetestet. Da ich anscheinend wichtigen Input geben konnte, hatten wir die Idee, mal ein Spiel von Anfang an zusammen zu entwickeln. Daraus wurde dann „Säulen der Erde“...

cliquenabend.de: War das nur eine einmalige Zusammenarbeit oder bahnt sich in Zukunft noch einmal etwas an?

Stefan Stadler: Wir werden weiter zusammen arbeiten, allerdings ist dies nun etwas schwieriger geworden, seit ich vor fünf Jahren weggezogen bin und inzwischen als Spieleredakteur bei KOSMOS arbeite.

cliquenabend.de: Beide wurden von Michael Menzel wundervoll illustriert, sozusagen ein Dreierteam welches zweimal Zusammengekommen ist, Zufall?

Stefan Stadler: Bei unserem ersten Spiel war es noch Zufall, da der zuständige Redakteur Wolfgang Lüdtke sich für Michael Menzel als Illustrator entschieden hat. Nach der guten Zusammenarbeit und den wichtigen Anmerkungen von ihm, haben wir ihn natürlich bei unserem zweiten Spiel „Cuba“ sehr empfohlen. Und glücklicherweise hat auch Peter Eggert zugestimmt. Es war nicht sonderlich schwer Peter davon zu überzeugen ;-)

cliquenabend.de: Wie kamt ihr auf die beiden Themen "Säulen der Erde" und "Cuba"?

Stefan Stadler: Als gelernter Buchhändler kannte ich natürlich den Roman von Ken Follett, das hat sich dann einfach so ergeben. Und zu „Cuba“ kamen wir auch über ein Buch: Michael besitzt ein Cocktail-Buch, das wundervolle Bilder aus dem alten Cuba beinhaltet. Davon haben wir uns inspirieren lassen.

cliquenabend.de: Du bist gelernter Buchhändler, wie kamst du in die Spielebranche?

Stefan Stadler: Über „Die Säulen der Erde“ und ein Praktikum beim KOSMOS-Verlag haben die zuständigen KOSMOS-Kollegen mich kennen gelernt. Dann hatte ich viel Glück, dass zufällig eine Stelle frei wurde, die mir dann angeboten wurde.

cliquenabend.de: Welche drei Bücher würdest du aktuell empfehlen als Profi? ;-)

Stefan Stadler: Mike Gayle: The to-do-list
Zoran Zivkovic: Das letzte Buch
Wolf Haas: Das Wetter vor 30 Jahren

cliquenabend.de: Was ist deine aktuelle Tätigkeit bei Kosmos?

Stefan Stadler: Als Redakteur im Bereich Erwachsenen- und Familienspiel bin ich an der Entwicklung der aktuellen KOSMOS-Spiele beteiligt. Die Aufgaben sind aber zu vielfältig, um sie hier alle aufzulisten.

cliquenabend.de: 2009 wird wieder eine Neuheit von dir in Nürnberg veröffentlicht "Die Cuba Erweiterung", was bringt sie mit sich?

Stefan Stadler: „El Presidente“ hat natürlich neue Gesetze, Schiffe und Gebäude. Das wesentliche Element ist aber ein zusätzlicher Spielplan, auf dem der cubanische Präsident sich bewegt und verschieden Bewohner der Insel aufsucht. Diese Personen (Tänzerin, Anwalt,...) nehmen auch ganz direkt Einfluß auf das Spielgeschehen.
Wichtig ist, dass man das Material der Erweiterung auch beim einfachen Grundspiel nutzen kann, niemand muss alle Elemente der Erweiterung auf einmal einsetzen. Andererseits kann man jetzt auch über acht Runden spielen und andere Strategien ausprobieren.

cliquenabend.de: War die Erweiterung im Langen geplant oder hat sie sich mit der Zeit nach den Verkaufszahlen ergeben?

Stefan Stadler: Die meisten Autoren sind nach Abgabe des Spieles beim Verlag im Kopf immer noch mit dem Spiel beschäftigt. So entstanden einige Ideen erst nach der Veröffentlichung, andere sind schon älter und konnten aus verschiedenen Gründen im Grundspiel nicht verwirklicht werden.
Und natürlich ist der wirtschaftliche Erfolg eines Spieles Vorraussetzung für eine Erweiterung. Aber von Beginn an geplant, war „El Presidente“ nicht.

cliquenabend.de: Ist bekannt ob es auch hier eine Holzversion geben wird, für die Käufer der limitierten Edition?

Stefan Stadler: Eine „Holz-Edition“ ist nicht geplant.

cliquenabend.de: Welche Spiele spielst du aktuell gerne im Freundeskreis und warum?

Stefan Stadler: Aktuell spielen wir häufig „Space Alert“, da wir selten bei einem Spiel mehr gelacht haben und jeder gerne mal wirklich ins All fliegen würde. Und seit Nürnberg spiele ich immer häufiger „Die Meuterei“.

cliquenabend.de: Welche anderen Hobbys hast Du? Bleibt neben dem Spielen überhaupt noch Zeit für andere Hobbys?

Stefan Stadler: Für manche Dinge muss auch neben den Spielen immer Zeit sein, u.a. für Fußball (zumindest wenn der KSC oder FCK spielt), American Football, Lesen und Musik. Letzteres vor Allem in der „Alten Hackerei“ in Karlsruhe.

cliquenabend.de: Welches Thema würdest Du sehr gerne in ein Brettspiel umsetzen?

Stefan Stadler: Ein Spiel von Michael und mir zu meinem Lieblinsthema liegt gerade bei einem Verlag, daher sage ich dazu nichts ;-)

cliquenabend.de: Wenn du ein einzelnes Spielstück sein könntest, was wärst du und warum?

Stefan Stadler: Ich wäre gerne ein „Battle-Bot“ aus „Space Alert“. Ich würde sicherlich in jeder Partie vor Lachen am Boden liegen, wenn ich sehe, was die Raumschiff-Besetzung wieder vermasselt. Zumindest, wenn meine übliche Spielgruppe die Besatzung stellt.



Das Interview wurde von Andreas Buhlmann für cliquenabend.de geführt.

Vielen Dank an Stefan Stadler für seine Unterstützung.
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