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Interview mit Jörg Kijanski (Präsident des Deutschen Carrom Verbandes e.V.)

allgemein   |   Sa. 22.11.2014, 12:01 Uhr   |   Jörg   |   Kommentare (0)   |   Bookmark and Share

In Jörg's Top 10 der Geschicklichkeits-Spiele fehlte bisher ein Spiel, welches ich seit Jahren gerne spielen und jetzt endlich auch als kleinen Spielbericht hinterlegt habe.

Passend dazu gibt es auch ein Interview mit Jörg Kijanski - der uns wichtige Infos zu Carrom liefert!

Redaktion Cliquenabend: Hallo Jörg (Kijanski), vielen Dank dass Du dich für ein Interview bereit erklärst. Zuerst einmal möchten die Leser natürlich wissen, wer sich hinter dem Namen Jörg Kijanski verbirgt und bitten um eine kurze Vorstellung.

JK: Ja, dann mache ich das mal ganz kurz. Jahrgang 1967 und im öffentlichen Dienst der Stadt Köln tätig. Seit 2005 bin ich Redakteur der Online-Portale www.krimi-couch.de und (etwas später) www.histo-couch.de. Zudem bin ich seit Januar 2005 Präsident des Deutschen Carrom Verbandes e.V. (kurz: DCV)
 
Redaktion Cliquenabend: Viele gute Spiele sind in meiner Top-Liste für Geschicklichkeitsspiele aufgeführt und es wurde Zeit auch Carrom dieser Liste beizufügen. Warum ist Carrom überhaupt ein so gutes Spiel?

JK: Weil Carrom ein "perfektes" Spiel ist. Benötigt man beim Dart hauptsächlich Geschicklichkeit (wenig Denken, sieht man von den Grundrechenarten ab), so benötigt man beim Schach vor allem analytisches Denkvermögen (aber kein Geschick). Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich habe viele Jahre Schach im Verein gespielt und darte sehr gerne, aber bei Carrom benötigt man einfach alles! Geschicklichkeit, Strategie, Ausdauer und gleichzeitig ist Carrom sehr schnell und durch die ständig wechselnden Situationen auf dem Brett enorm abwechslungsreich. Außerdem darf man - anders als beim Billard - auch gegnerische Steine direkt anspielen und schlechter legen, was dem Ganzen eine enorme taktische Tiefe gibt. Und, im Gegensatz zum traditionellen Billard, kann ich Carrom auch für kleines Geld zuhause spielen, da es kaum Platz benötigt.
 
Redaktion Cliquenabend: Wenn ich mich jetzt für das Spiel interessiere, was muss ich überhaupt investieren, um ein gutes Brett zu besitzen? Wenn ich mir diverse Händlerseiten anschaue, gibt es solche Bretter ja bereits ab 50 EUR! 

JK: Es kommt immer auf den Zweck an. Anfänger erhalten bespielbare Bretter für rund 100 Euro, Hobbyspieler sollten 150-200 Euro investieren und Turnierspieler auf den offiziellen Brettern des Verbandes trainieren, die 300 Euro kosten. Dazu muss man wissen, dass gute Bretter auch gerne zehn Jahre und mehr halten (wenn man sie entsprechend pflegt). Auf der Spielemesse in Essen habe ich vor zwei Jahren ein Brett für 30 Euro gesehen. Da hätte man aber auch gleich Sperrholz nehmen können, da das Brett völlig unbrauchbar war. Nein, 50 Euro für ein "gutes" Brett ist leider nicht möglich.

Redaktion Cliquenabend: Bei Steinen und dem Pulver gibt es ja weitere Besonderheiten. Was empfiehlst Du hier einem Anfänger und was nutzt Du denn selbst für Spielmaterial?

JK: Die offiziellen Spielsteine des DCV heißen "Break to Finish" und kosten circa 15 Euro. Ich kenne aber persönlich kein Geschäft, das diese Steine vertreibt. Die dem DCV angeschlossenen Vereine können unter Umständen helfen. Kontakte gibt es auf www.carrom.de Beim Pulver empfiehlt sich sehr feine Kartoffelstärke.

Redaktion Cliquenabend: Du selbst bist ja quasi kein ungeschriebenes Blatt in der Szene und im Hinblick auf Deine Erfolge (z.B. Europa-Cup Sieger 2004) sehr erfolgreich. Wie viel Zeit muss man denn überhaupt investieren, um so erfolgreich zu sein?

JK: Ich selber spiele seit 1991 im Verein und gehöre seit 2000 (mit wenigen Ausnahmen) unter die Top 10 bei der Deutschen Meisterschaft. Allerdings gibt es rund zwanzig Spieler, die in diesem Kreis mitspielen. Es bedarf natürlich eines gewissen Talents (Fingergeschicks), aber wenn man rund fünf Stunden die Woche trainiert, sollte man nach einem Jahr das Zeug zum Turnierspieler haben. Wichtig ist, dass man - sofern möglich - mit erfahrenen Spielern trainiert, die einen frühzeitig auf Fehler hinweisen und vor allem auch taktische Tipps geben können. Wenn man ganz oben mitspielen möchte, sollte man zwei bis drei Mal die Woche trainieren.

Redaktion Cliquenabend: Neben unserem Bericht gibt es ja noch eine Vielzahl an Seiten, die über das Thema Carrom informieren. Welche Seiten und ggf. Videolinks hast Du parat, um unsere Leser bzw. Zuschauer über das Spiel zu informieren oder es ihnen schmackhaft zu machen?

JK: Auf jeden Fall sollte man sich das WM-Finale 2008 auf Eurosport 2 ansehen, welches vom Deutschen Rekordmeister Peter Böcker als Co-Kommentator sehr gut erklärt wird http://www.youtube.com/watch?v=1n49QtW-_xM&feature=related . Ebenfalls sehr interessant und anschaulich ist die Seite http://www.carrombasics.com/ mit Flashanimationen der einzelnen Schüsse und natürlich für alle aktuellen  Infos die Seite des DCV www.carrom.de
 
Redaktion Cliquenabend: Was spielst Du sonst in deiner Freizeit und gibt es hier ein Lieblingsspiel (neben Carrom)?

JK: Ich liebe natürlich auch Brettspiele und bin daher regelmäßig zu Gast auf Eurer Seite. Meine persönlichen Favoriten sind aktuell Caverna und The Village mit der Erweiterung "Village Inn".

Redaktion Cliquenabend: Herzlichen Dank für Dein Interview, ich bzw. wir wünschen Dir eine gute Zeit!

JK: Ich danke für das Interview und wünsche Euch ebenfalls weiterhin viel Erfolg!


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