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Ostern rund um den Globus

offtopic   |   Do. 05.04.2007, 14:33 Uhr   |   Smuker   |   Kommentare (0)   |   Bookmark and Share

Aus theologischer Sicht ist das Osterfest das wichtigste christliche Fest und es steht kurz vor unserer Tür. Zu Ostern feiern die Christen die Auferstehung Jesu Christi vom Tod. Diese geschah nach urchristlicher Glaubensüberzeugung "am dritten Tag" nach seinem Tod, wobei der Todestag als erster Tag zählte, also von Karfreitag bis Ostersonntag. Ob die Bezeichnung des Festes, die zu Ostern praktizierten Bräuche und die verwendeten Symbole vorchristliche Ursprünge haben, ist umstritten. Vielen wissen auch nicht, dass heute zentrale Symbole wie der Osterhase sich nur ein paar Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück verfolgen lassen und in Deutschland erst im 20. Jahrhundert überhaupt flächendeckend üblich geworden sind. Viele Fragen sich dabei auch sicherlich, wie andere Länder diese Zeit feiern. Hier mal ein kleiner Überblick: Frankreich In Frankreich bleiben die Glocken von Gründonnerstag bis Karsamstag im ganzen Lande klanglos, um den Tod Jesu zu betrauern. Erst am Ostersonntag dürfen die Glocken wieder aus Freude über die Auferstehung Christi geläutet werden. Dabei umarmen und küssen sich die Franzosen, sobald sie die Glocken hören. Es wird erzählt, dass das Glockenläuten nach Rom geht, um den Papst zu besuchen. Bei seiner Rückkehr bringt es dann die Ostereier mit. Diese werden von den Kindern in die Luft geworfen. Das erste, das auf den Boden fällt, verliert. In manchen Gegenden Frankreichs halten die Kinder auch nach einer Kutsche Ausschau, die, gezogen von vier weißen Pferden, gefüllt mit Eiern ist. Schweiz In diesem Land gibt es so viele verschiedene Oster-Traditionen wie Brettspiele auf der Welt, deshalb hier nur die am weitesten Verbreiteten: Im Westen des Landes tragen "Les Pleureuses" (zu deutsch: "Die Klageweiber") am Karfreitag die Marterwerkzeuge Christi und das Schweißtuch der Heiligen Veronika durch die Straßen. In den Städten erklingen überall Gebete und Gesänge. Im Wallis dagegen wird in den Dörfern Brot, Käse und Wein verteilt. Früher durfte man, um die Erde nicht zu stören, am Karfreitag nur barfuss auf die Straße gehen. Heutzutage ziehen Sie kurz vor Sonnenaufgang am Ostermontag in kleinen Prozessionen auf die nahe gelegenen Hügel. Die Waliser begrüßen dort zusammen die Sonne, das Symbol für die Auferstehung Christi, mit einem Tanz. Gelenkige Landsleute machen aus Freude drei Purzelbäume. In einigen Gegenden versucht man außerdem, mit einem Wasserbassin, die Reflexion der tanzenden Sonnenstrahlen einzufangen. In Bern wiederum treffen sich Jung und Alt am Ostersonntag auf dem Kornhausplatz in der Altstadt zum "Eiertütscha". In dem Wettstreit werden die Ostereier aneinander geschlagen, wobei derjenige gewinnt, dessen Ei nicht kaputt geht. Spanien Am Ostersonntag gehen die Spanier zur Ostermesse, dabei tragen die Jungen einfache und die Mädchen mit Süßigkeiten und anderem Zierrat geschmückte Palmwedel tragen. Die Palmwedelträger werden dann vom Priester gesegnet. Zusätzlich gibt es im gesamten Land Osterprozessionen, die bekannteste findet in Sevilla statt. Vor der Kirche im Palma de Mallorca wird jedes Jahr am Ostersonntag die Passionsgeschichte nachgespielt. Etwas makaber hingegen ist die Feier in Verges (Gerona), denn dort tanzen als Skelett verkleidete Männer. Italien Italiener essen traditionell eine „Ostertorte“. Diese ist ein salziger Kuchen mit gekochten Eiern und Spinat. Auch das essen einer "Ostertaube" ("Paloma di Pasqua") ist recht weit verbreitet. Dieser Kuchen ähneln wiederum unserem Gugelhupf. In vielen Orten gibt es Karfreitags eine Prozession, bei der das Kirchenkreuz durch die Straßen getragen wird. Dabei schreiten die dunkel gekleideten Teilnehmer langsam durch die Gassen und die Straßenlaternen sind ausgeschaltet, stattdessen brennen überall Kerzen. Zu dieser Zeit schweigen Menschen und Kirchenglocken. Die Auferstehung wird am zweiten Osterfeiertag bei einem Ausflug mit Freunden oder der Familie gefeiert, das nennen die Italiener "Pasquetta". Griechenland Das orthodoxe Osterfest wird meist eine Woche nach unserer Feier begangen. Die Ostereier werden hier rot bemalt und bis Samstagabend aufgehoben. Zur Samstagabendmesse bringen dann die Gläubigen brennende weiße Kerzen mit. Um Mitternacht werden alle bis auf eine Kerze gelöscht. Diese symbolisiert die Auferstehung Christi. Das brennende Licht - Leben - wird dann von dieser Kerze an die anderen weitergegeben. England Die Engländer sammeln zu Ostern Weidenkätzchenzweige streicheln sich damit gegenseitig. Dies soll Glück für das nächste Jahr bringen. In dem Örtchen Olney existiert ein besonderer Brauch: Am Gründonnerstag, dem ´Pancake Thursday´, findet traditionell seit 500 Jahren ein Pfannkuchenrennen statt. Schottland Osterfeuer werden in Schottland überall auf den Hügeln der Highlands entzündet. Dieser Brauch stammt noch aus der keltischen Zeit, als man zu dieser Zeit Frühlingsfeste feierte. Wales Hier findet am Palmsonntag das ´Gymansa Ganu´ statt. Zu diesem Gesangswettstreit kommen Kirchenchöre aus ganz Wales und es werden Gastdirigenten eingeladen. Irland Der Karfreitag ist in Irland ein sehr ruhiger Tag. Viele Menschen fasten bis zum Mittag und auch hier war es früher Brauch, nur barfuß auf die Straße zu gehen. Kein Tier wird geschlachtet, kein Holz verbrannt oder verarbeitet und auch kein Nagel eingeschlagen. Am Samstag werden hunderte Kerzen an der vom Priester gesegneten großen Kerze entzündet und am folgenden Tag wird ein ruhiges Mahl, meistens Lauchsuppe und Lamm, zu Hause gegessen. Nach dem Ende der Fastenzeit finden traditionell Tanzwettbewerbe auf den Straßen ausgetragen. Der Sieger von diesem bekommt einen Kuchen. An machen Orten Irlands findet ein recht ungewöhnlicher Brauch, in Form von symbolischen Heringsbegräbnisse, statt. Die Heringe werden als Zeichen für das Ende der strengen Fastenzeit, an der Heringe eine Hauptmahlzeit sind, zu Grabe getragen. Nicht selten werden diese Heringsbegräbnisse vom örtlichen Metzger initiiert. Schweden In Schweden wird Ostern ("Påsk") auch sehr ruhig und besinnlich gefeiert. Bis vor Kurzem galt es noch als unpassend, Taufen oder Hochzeiten zu feiern. Auch die Kinos hatten bis vor wenigen Jahren am Karfreitag generell geschlossen. Die Wohnungen werden mit Birkenzweigen und bunten Federbüschen geschmückt. Am Gründonnerstag ziehen Mädchen und Jungen mit Kopftüchern und mit langen Röcken als Osterweiber ("Påskäring") verkleidet von Haus zu Haus und hinterlassen ihre Osterbriefe. Üblicherweise bekommen diese für die Überreichung Süßigkeiten oder Geld. Durch die langen Kleider hat der Ostersamstag auch den Namen „langer Samstag“. Die Erwachsenen schmücken während dieser Zeit ihre Wohnungen mit Birkenreisig und knallig-bunten Federpuscheln. Da die Osterfarbe gelb ist bringen in Schweden die Osterküken und nicht wie bei uns die Osterhasen die Ostereier. Im Westen von Schwedern werden die bösen Osterhexen, die sich vom Gründonnerstag bis zum Ostersamstag am Blåkulla (dem schwedischen Brocken) mit dem Teufel treffen, mit Feuerwerkskörpern, Lärm und Osterfeuer verjagt. Finnland Freunde und Bekannte schlägt man in Finnland am Palmsonntag leicht mit der Birkenrute ("Virpovitsa")auf den Rücken. Diese Ruten symbolisieren die Palmwedel, mit denen Jesus bei seinem Einzug nach Jerusalem begrüßt wurde und sollen Glück bringen. Am Ostersonntag ziehen die Kinder laut lärmend und mit allem Krach macht, durch die Straßen Finnlands und verscheuchen den Winter und beenden so die dunkle Jahreszeit. Polen In diesem katholischen Land nimmt Ostern eine besondere Stellung ein. Am Ostersamstag wird ein Korb mit bemalten Eiern, Brot, Kuchen, Salz, Papier und weißen Würsten gefüllt und am Ostersonntag in die Kirche gebracht und dort vom Priester gesegnet. Erst nach der Segnung ist die Fastenzeit vorbei. Eine weitere Ostertradition in Polen ist das gegeseitige Besprizten mit Wasser ("Smingus-Dyngus") am Ostermontag. Dieser Brauch, vor dem niemand sicher ist, soll an die Taufe des Prinzen Mieszko I. im Jahre 966 erinnern, der den Polen das Christentum brachte. Bulgarien In Bulgarien werden die Ostereier nicht wie bei uns üblich versteckt sondern man bewirft sich gegenseitig mit ihnen. Derjenige, dessen Ei dabei nicht zerbricht, ist der Sieger und soll das erfolgreichste Familienmitglied des kommenden Jahres werden. Eine Variante davon ist es, die Eier vor dem Ostermahl gegeneinander zu schlagen. Auch das Aufschlagen dieser gegen die Wand der Kirche um Mitternacht ist eine Tradition die mancherorts dort durchgeführt wird. Ein anderer weit verbreiteter Osterbrauch in Bulgarien ist es, dass die älteste Frau im Haushalt mit dem ersten rot gefärbten Ei allen Kindern des Hauses über das Gesicht streicht. Dies verleiht demjenigen Gesundheit und Stärke. Der am weitesten verbreitetste Osterbrauch in Bulgarien ist das Osterbrot. Es wird von unverheirateten Mädchen gebacken und besteht aus Eiern, Zucker und Früchten. Rumänien An ostern werden alle Häuser in Rumänien geputzt, es wird sich gebadet und neue Kleider werden angezogen. In der Nacht treffen sich alle mit entzündeten Kerzen in der Kirche. Überall auf den Hügeln und den Feldern werden Osterfeuer entzündet und nach der Ostermesse strömen die Menschen mit ihren entzündeten Kerzen in die Nacht hinaus. USA In den USA wird Ostern hauptsächlich nach mitteleuropäischer Tradition gefeiert. Das heißt es gibt Ostereier die der Osterhasegebracht hat und die christlichen Gottesdienste spielen auch eine große Rolle. In New York findet am Ostersonntag auf der Fifth Avenue die traditionelle Easter Parade statt. Blumengeschmückte Festwagen und Menschen in prächtigen und extravaganten Hüten wandern dabei über die Prachtstraße. Im Garten des Weißen Hauses findet zu dieser Zeit auch das alljährliche "White House Easter Egg Roll" statt. Eine witzige Sitte bei der das Eierrollen, seit über 100 Jahren vor dem Weißen Haus in Washington stattfindet. Jeden Ostermontag von 10 bis 14 Uhr wird ein abseitiges Gartenstück zur Spielwiese umfunktioniert, auf der Dutzende von Eiern mit Esslöffeln hinuntergerollt werden. Jeder Teilnehmer erhält als Dankeschön ein vom Präsidenten und der First Lady signiertes Holzei. In der lutherischen Kirche von Atwater, in Kalifornien, wird vor Ostern ein etwa 2 Meter hohes Kreuz gebastelt. Das Holz dafür stammt vom Weihnachtsbaum, der am 6. Januar abgeschmückt und extra für diesen Zweck aufgehoben wurde. Am Ostermorgen vor dem Gottesdienst bringen die Kinder der Kirchengemeinde Blumen und schmücken damit das Kreuz. Die Blumen, die übrig bleiben kommen in Vasen und werden auf den Altar oder die Kirchenfenster gestellt. In der Stadt Merced (gleich neben Atwater) werden die Palmen die Woche vor Palmsonntag geschnitten. Die abgeschnittenen Zweige werden in einen Park auf einen Haufen geworfen und dann von den Kirchenmitgliedern der umgebenen Gemeinden abgeholt. Die Kirchen schmücken sich mit den riesengroßen Palmenzweigen und manche basteln noch kleinere Kreuze von den Blättern der Palmen, die dann vor dem Gottesdienst jedem mitgegeben werden. Mexiko In Lande der Sombreros ist die Osterwoche die Hauptferienzeit des Jahres. Fast zwei Wochen dauern die Festlichkeiten und haben Volksfestatmosphäre. Im Laufe der Zeit haben sich in Mexiko indianische und christliche Bräuche vermischt. Über den Straßen hängen Girlanden aus buntem Toiletten- und Krepppapier. Mancherorts leben auch vorspanische Bräuche wieder auf: Mit pfauengleichem Kopfschmuck tanzen Männer zu Flöten - und Trommelmusik durch die Straßen. Karfreitags wird morgens farbenfroh nachgestellt, wie Jesus von den Römern nach Golgatha gebracht wird, während am Nachmittag eine düstere, schweigsame Kreuzigungsprozession durchgeführt wird. Lateinamerika In Lateinamerika findet Ostern im Herbst statt. Aus diesem Grund ist der Altar häufig mit Früchten beschmückt. In den Kirchen werden besondere Osteraltäre aufgestellt und die Menschen pilgern von einer Kirche zur anderen, bis sie sieben dieser Altäre gesehen haben. Die Kirchenglocken schweigen in der Zeit von Dienstag bis Ostersamstag. Philippinen Auf den hilippinen halten die Eltern ihre kleinen Kinder am Kopf hoch. Sie hoffen, dass die Kurzen dadurch besser wachsen. Auch auf den Philippinen gehören Hasen und bunt bemalte Eier zum Osterfest. Australien Hier gibt es den Brauch, dass verlobte Paare an Ostern fließendes Wasser aus einem Bach schöpfen, und es bis zum Hochzeitstag aufbewahren. Wenn sie sich vor der Hochzeit damit besprengen, soll die Ehe glücklich werden. So das war unser internationaler Brauchrundumblick. Kennt ihr noch fehlende Traditionen? Wir wünschen euch auf jedenfall alle frohe Ostern, egal wer jetzt die Ostereier bringt oder wirft ;-). Euer Cliquenabend-Team


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