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Testbericht vom 31.05.2009 - von Andreas

Brettfußball




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
1974

Anzahl der Spieler:
2 Spieler

Spielzeit:
45 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
2/10 bei 1 Bewertungen



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Von was reden wir hier: Millionen von Menschen besuchen die damit zusammenhängenden Events wöchentlich. 265 Millionen Menschen spielen es in über 200 Ländern. 38 Millionen davon in Vereinen. Allein in Deutschland sind über 6 Millionen in über 27.000 Vereinen aktiv. Nobelpreisträger Albert Carnus lernte dort laut Zitat alles über Moral und Verantwortung. Die Übertragung im Fernsehen bringt jährlich ca. 300 Millionen Euro ein und es ist die heutzutage wohl beliebteste und am weitesten verbreitete Sportart der Welt? Klar Fußball. Würde es so viele Brettspielliebhaber geben wie im Fußball hätte sich sicherlich schon einiges geändert. Aber das wird wohl leider nie so sein… Trotzdem gibt es natürlich Überschneidungen, denn Gesellschaftsspiele über dieses Thema findet man Haufenweise. Man denke nur an den Klassiker „Tipp-Kick“, der wohl jedem – egal ob Brettspieler oder nicht – bekannt ist. Auch andere Verlage bringen hin und wieder ein Fußballspiel auf den Markt (verdächtig oft kurz vor der EM oder WM). Wir haben uns für euch einmal das Spiel „Brettfußball“ angesehen, welches seit 1974 auf den Markt ist und sich selbst als „Denksportspiel für zwei mit Strategie, Taktik und etwas Würfelglück“ bezeichnet.

Ziel des Spiels:
Bei Spielende mehr Tore als der Gegner geschossen zu haben.

Spielaufbau:
Das Spielbrett mit dem abgebildeten Fußballplatz wird auf den Tisch gelegt. Jeder Spieler erhält 11 Figuren einer Farbe und stellt diese auf die dunklen Punkte seiner Spielhälfte. Der Torwart wird mittig vor das Tor platziert (auf die mit dem Ring). Jetzt wird der Startspieler bestimmt, dieser erhält den Ball und schiebt ihn unter seine Spielfigur im Mittelkreis. Der Gegner stellt seine Mittelkreisfigur den zweifarbigen Kreis vor den Mittelkreis. Anpfiff, das Spiel beginnt… *Trüüüüüüüt*

Spielablauf:
Der Startspieler beginnt das Spiel indem er den Ball in eine beliebige Richtung vom Anspielpunkt im Mittelkreis wegspielt. Nach diesem „Anstoß“ sind die Spieler abwechselnd mit Würfeln und agieren dran. Je nach Spielsituation stehen drei Aktionen oder weniger zur Auswahl:
1. Bewegen einer Spielfigur
2. Schießen des Balles
3. Attacke

Wir bewegen uns
Ist man am Zug kann man eine eigene Spielfigur bewegen, wenn man nicht zum Ballschuss gezwungen ist (siehe Attacke bzw. Tor, Einwurf, Eckball oder Torabstoß). Bei der Bewegung wird die ausgewählte Figur um die gewürfelte Augenzahl waagrecht oder senkrecht bewegt. Wichtig: Man muss die volle Augenzahl gehen, ein Richtungswechsel ist nur am Spielfeldrand (Seitenlinie, Torlinie oder Tor) möglich und diagonale Züge sind verboten. Grundsätzlich dürfen eigene und fremde Figuren übersprungen werden, jedoch darf man nicht auf einem Feld enden auf dem bereits eine Figur steht (nur 1 Figur pro Feld!). Läuft man gegen den Spielfeldrand (Seitenlinie, Torlinie oder Tor) knickt man rechtwinklig ab, dabei ist es einem überlassen in welche Richtung man abbiegt. Diese Linie muss man dann weiter folgen und darf nicht noch mal abbiegen. (Das komplette Umdrehen um 180 Grad in Eckfeldern ist auch verboten!). Dies waren alle Regeln zur Bewegung, aber wir können ja auch noch schießen, dies ist vor allem deswegen wichtig, da man eine Figur nicht zusammen mit dem Ball bewegen darf.

Der Schuss
Steht eine Figur auf dem Ball, kann sie den Ball schießen, dabei bewegt sich der Fußball waagrecht oder senkrecht um die gewürfelte Augenzahl. Die Figur bleibt wo sie ist (sie kann nicht mit dem Ball bewegt werden!). Wichtig ist auch, dass der Ball nicht die Richtung ändert. Somit vier Fälle wo der Ball nach einem Schuss landen kann. - Auf ein besetztes Feld (hier hat man dann gepasst, oder der Gegner bekommt den Ball dadurch) - Auf ein unbesetztes Feld (schlechter Pass?) - Abseits des Spielfeldes (Einwurf, Torabstoß) - Ins gegnerische Tor (Juhuu) Figuren halten den Ball nicht auf, er fliegt über sie hinweg. Ausname: über den eigenen Torman im eigenen Strafraum kann nicht geschossen werden.

Attacke
Natürlich gehören Attacken, Angriffe auf den Ball, etc. auch hier zum Spiel. Kann man mit einer Spielfigur mit einer Bewegung direkt auf der Spielfigur mit dem Ball landen ist dies eine Attacke. Man platziert danach seine Figur auf ein Nachbarfeld des attackierten Spielers und dieser muss im nächsten Zug den Ball schießen. Natürlich ist ein Schuss auf das Tor das Ziel des Spiels, aber wie hält der Tormann den Ball? Nun zum einen gilt: Steht der Tormann im Strafraum kann man nicht über ihn hinweg schießen, er fängt also automatisch den Ball. Bewegt wird er wie jede andere Figur auch, das bedeutet auch, dass er attackiert werden kann wie jede andere Figur. Bewegt er sich jedoch aus dem Strafraum hinaus, gelten für ihn die selben Regeln wie für jeden anderen Fußballspielerpöppel (man kann dann auch über ihn hinweg schießen). Jetzt fehlen nur noch die wichtigen Fußball-Elemente Tor, Einwurf, Eckball und Torabstoß.

Ole Ole Ole Ole
Ein Tor wird erzielt indem man mit einem Ballschuß eines der vier Torfelder berührt. Der Ball muss dort nicht zu liegen kommen. Wichtig: Man kann ein Tor auch von der Seite schießen! Wurde ein Tor geschossen, werden alle Spielfiguren des Torschützen aus der gegnerischen Hälfte entfernt und auf Felder mit den Markierungen (jedoch nicht in den Mittelkreis) in der eigenen Spielhälfte gestellt. Der Gegner muss auch alle Figuren aus der anderen Spielfeldhälfte entfernen, jedoch darf er Figuren im Mittelkreis stehen lassen. Eine Figur kommt mit dem Ball auf den Anspielpunkt in den Mittelkreis und das Spiel beginnt wieder wie zuvor beschrieben. Schießt jemand den Ball aus dem Spielfeld gibt es entweder einen Einwurf, Eckball oder Torabstoß. Hierbei verhält man sich wie beim normalen Fußball. Spielt man den Ball ins aus, wird er vom Gegner an der Stelle wo er das Feld verlassen hat eingespielt (Schuß). Spielt man den Ball neben den eigenen Tor ins aus kommt es zum Eckball. Hierfür wird der Ball in das Eck gelegt wo er aus gegangen ist und der Gegner spielt ihn von hier ein (Schuß). Schießt man den Ball auf das gegnerische Tor und er landet hierbei im aus gibt es einen Torwartabstoß. Der Ball wird unter den Tormann platziert und er schießt ihn wieder ins Spielfeld.

Spielende
Das Spielende kann frei von den Mitspielern bestimmt werden. Entweder nach einer bestimmten Anzahl von Toren, nach einer bestimmten Spielzeit (z.B. 90 Minuten) oder nach einer Kombination (z.b. wenn nach 3 Stunden nicht die gewünschte Toranzahl erreicht wird ist das Spiel beendet).

Strategie:

Bei Brettspielfußball handelt es sich laut Verlag um ein strategisches und taktisches Spiel mit etwas Würfelglück. Wir sehen das jedoch anders herum und würden Brettspielfußball eher als Glücksspiel mit ein wenig strategischen und taktischen Möglichkeiten beschreiben. In der neuen Version wird ein separates Taktikbuch beigelegt, dass sich insbesondere für Anfänger eignet. Hier werden typische Fehler beschrieben und Taktiken verraten wie man sich aufzustellen hat. Jedoch verbergen sich hier nicht „totale Strategien“ sondern eigentlich banale Ideen, auf die aber eventuell der Anfänger nicht gekommen wäre. Zum einen ist es natürlich immer wichtig, seine Spieler so zu platzieren, dass sie verschiedenweit vom Ballträger entfernt sind. So hat man mehr Chancen zu passen, wenn man würfelt. Es bringt hingegen nichts, in alle Richtungen die Spieler auf den selben Abstand stehen zu haben (z.B. 3 Felder), da dann hier nur bei einem Dreierwürfelwurf gepasst werden kann. Auch werden hier Taktiken gezeigt wie man mit dem Ball schnell vorankommt, indem man Spielerreihen bildet, so kann man den Ball schnell nach vorne schießen, und wenn mal nicht direkt auf den Mann dann steht wenigstens einer in der Nähe.

Interaktion:

Das Spiel basiert auf einem einfachen Würfelmechanismus somit kann man sich locker flockig mit seinem gegenüber unterhalten und währenddessen aktuelle Fußballergebnisse diskutieren oder auch die Sportschau anhaben.

Glück:

Der Glücksfaktor bei dem Spiel ist sehr hoch, da der Würfelwurf entscheidet ob der Zug wie geplant durchgeführt werden kann oder nicht. Zwar kann man seine Spieler optimaler stellen, so dass man die Chance auf einen guten Zug einschränkt (z.B. so dass mir nur eine 4 und 5 den Zug nicht perfekt macht), aber wer hier das glücklichere Händchen besitzt, wird auch besser abschneiden.

Packungsinhalt:

Das Spiel gibt es auf der Walter Müller Spielewerkstatt Homepage für ca. 18 Euro. Mitgeliefert werden 22 Spielpöppel, ein Holzfußball, ein Würfel, die Spielregeln und ein Taktikbuch. Alle Materialien sind aus Holz und das Spielfeld ist aus dicker Pappe. Auch die Spielschachtel entspricht dem normalen Standard von Großverlagen und somit ist das Preis-/Leistungsverhältnis vollkommen in Ordnung.

Spaß:

Der Spaß wollte in unseren Runden nicht aufkommen. Deswegen wechselten wir die Testspieler häufiger und versuchten unser Glück auch mit Brettspielern die absolut Fußballvernarrt sind. Aber auch hier hatten wir wenig Glück. Das Problem ist, dass es sich bei dem Spiel um keinen Actionkracher handelt. Es passiert kaum etwas, Tore fallen nur sehr selten, wenn überhaupt und der Würfel bestimmt ob Taktiken funktionieren oder nicht. Das Spiel mag 1974 für viel Spannung gesorgt haben ist aber mit modernen Spielen leider nicht mehr vergleichbar. Will man 90 Minuten oder mehrere Stunden spielen und hat kein Problem damit ständig um das Glück zu würfeln mag es Spaß bereiten.

s Meinung:

1974 war das Jahr der Fußballweltmeisterschaft und es regnete. Zum Zeitvertreib erfand damals Walter Müller dieses Taktik-Würfelspiel. Der Reiz mag durchaus bei einigen Hardcorefußballer vorhanden sein uns kommt es jedoch sehr langatmig und langweilig vor. Somit können wir das Spiel dem Normalspieler nicht empfehlen. Seid ihr total Fußballvernarrt und habt nichts gegen ein Fußballspiel einzuwenden, bei dem der Glücksfaktor durch den Würfel sehr hoch ist, dass lange dauert und wo nicht so viele Tore fallen, könnt ihr eventuell einen Blick hinein werfen.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

Vielen Dank an Walter Müller´s Spielewerkstatt für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
2 von 10
Man kann seine Würfelstellungen optimieren.
INTERAKTION
2 von 10
Nicht wirklich.
GLÜCK
8 von 10
Der Würfel bestimmt die Zugweite.
PACKUNGSINHALT
5 von 10
Normaler Standard.
SPAß
1 von 10
In unseren Testrunden nicht.
GESAMT-
WERTUNG:
2/10
Das Material insbesondere das zusätzliche Taktikbuch weiß zu überraschen, das Spiel ist jedoch für Nichtfußballfans träge, langatmig und langweilig.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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