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Testbericht vom 03.02.2011 - von Jörg

Battlestar Galactica – Pegasus Erweiterung



Vorwort:

Könnt ihr euch noch an unseren Spieltest „Battlestar Galactica“ erinnern? Vor einigen Monaten kamen wir zu folgendem Fazit:
"Ein anfängliches Kooperationsspiel das sich schnell zu einem Kampf zwischen Mensch und Zylonen entwickelt! Toller Spielablauf, den man unbedingt einmal ausprobieren sollte!"
Noch immer prägt uns dieses Spiel und wir sind fasziniert von den abwechslungsreichen Spielverläufen.
So wurde auch die Anhängerschaft in unseren Reihen für dieses Spiel immer größer, auch wenn man mit einer Spielzeit von zwei bis drei Stunden rechnen muss und es mit einem nicht immer leichten Spielablauf zu tun hat.
Mit der Zeit wurden wir natürlich neugierig, denn mit der gewaltigen Battelstar Pegasus Erweiterung sollte die Reise noch weiter gehen.

Das neue Schiff hat sich dem Kampf gegen die umbarmherzige und überlegene zylonische Streitmacht angeschlossen. Das dieser Kampf nicht einfach wird, verdeutlicht die Menge an neuem Material. Was noch alles in dieser Erweiterung steckt verraten wir euch in diesem Bericht.

Ziel des Spiels:

Als Spieler hat man die Möglichkeit, das Kommando über den Battlestar Pegasus zu übernehmen, eine Allianz mit Zylonen-Führern einzugehen und an der Spitze der Widerstandsbewegung auf Neu-Caprica zu stehen. Die Aufgaben sind dem Basisspiel angepasst, nur das je nach gewählter Rolle weitere Zielbedingungen hinzukommen können.

Spielaufbau:

Das komplette Material des Basisspiels wird benötigt, um Teilbereiche oder den ganzen Bereich dieser Erweiterung zu spielen. Im Folgenden gehen wir auf alle Varianten etwas genauer ein.
Bevor wir allerdings begingen, stellen wir euch einmal die neuen Elemente genauer vor, die wohl für die meisten von großem Interesse sein dürften:

Pegasus-Spielplan
Ein neues Raumschiff mit dem Namen Pegasus mit vier neuen Orten wird zusätzlich verwendet und am unteren Rand des bisherigen Spielplans angelegt.
Wie darauf zu erkennen ist, gibt es zusätzliche Fertigkeitskarten „Verrat“, die insbesondere Zylonenspielern mächtige Eigenschaften verleihen.

Spielplan Neu-Caprica
Auf dem Spielplan sind die Orte auf der Oberfläche des Planeten Neu-Caprica zu sehen, die sowohl von Menschen und Zylonen genutzt werden können. Neu-Caprica kommt allerdings erst in der zweiten Hälfte des Spiels zum Einsatz.

Charaktertafeln
Natürlich dürfen neue Charaktertafeln nicht fehlen und die positiven und negativen Auswirkungen sind zum Teil sehr verrückt. Vier menschliche, aber auch zur Überraschung vieler, drei Zylonenführer kommen zum Einsatz. Man kann somit gleich Anfangs die Rolle eines Zylonen-Führers einnehmen!
Zu den Tafeln gibt es die bekannten Marker mit Stellfüßen und Pilotenmarker.
Im Spiel befinden sich weitere Plättchen, Schadensmarker und Marker für einen gefährlichen Jäger. Eine neue Zylonen-Ort-Auflage überdeckt die bisherigen Orte.
Neue Krisenkarten und Karten für Neu-Caprica fließen in das Spiel ein.
Hinzu gesellen sich weitere Loyalitätskarten, Absichtskarten für den Zylonenführer, der weitere Ziele erfüllen muss, sowie neue Zwölferratskarten, Super-Krisenkarten, Präsidenten- und Admirals-Titelkarten.
Neben zahlreichen neuen Fertigkeitskarten, Übersichtskarten und Zielkarten gesellen sich zwei fein modellierte Basissterne, welche die beiden Plättchen aus dem Basisspiel ersetzen.

Puh, eine Menge an Material, dass in der Anleitung ausführlich erklärt wird. Außer den Neu-Caprica-Spielplan und die damit in Verbindungen stehenden Karten, die später einfließen, benötigt man das ganze übrige Material, was somit auch mit etwas zeitlichem Aufwand (ca. 20 Minuten) verbunden ist. Haben sich die Spieler für einen Charakter entschieden, kann das Spiel beginnen.

Spielablauf:

Wir möchten euch jetzt sicherlich nicht mit den ganzen Abläufen erschlagen, da einige kleine Regeländerungen beachtet werden müssen. Dies sind oft nur Kleinigkeiten, die in den Anfangsbereichen der Anleitung dargestellt werden. Hier geht es neben der Verwendung von Karten, der Regelung der Ämter auch um die Beschädigung und Zerstörung der Pegasus. Die neuen Fähigkeiten müssen strenger befolgt werden und können je nach Karte nur einmalig genutzt werden (z.B. Waghalsigkeit).
Viel interessanter sind die neuen Fertigkeitskarten Verrat, die je nach Karten noch mit einem Symbol für die Fertigkeits-Check-Eigenschaft ausgestattet sind.
Die Texteigenschaften auf diesen Verratskarten dürfen nie von Menschen-Spielern genutzt werden.
Es sind somit die Zylonen und insbesondere (sofern im Spiel verwendet) Zylonen-Führer, die darauf zurückgreifen.
Doch warum sollte man als Spieler gleich Anfangs in die Rolle eines Zylonen-Führers schlüpfen? Die Chance der Menschen zu überleben, dürfte dadurch doch rapide sinken? Berechtigte Fragen, zumal weitere Zylonen durch Loyalitätskarten (abhängig von der Spieleranzahl) hinzukommen können. Zuerst einmal sollte man wissen, dass dieser Charakter nur von erfahren Spielern genutzt werden sollte, da dieser Führer mit eines Absichtskarte ausgestattet wird. Um zu gewinnen, muss der Spieler alle Bedingungen auf der Karte erreichen. Eine spielerische Herausforderung, so viel sei schon einmal verraten. Zylonen-Führer müssen mit ihren Fähigkeiten sehr vorsichtig umgehen, und haben die Möglichkeit, die Menschen zu infiltrieren.
Wenn man sich einmal die neuen Orte der Pegasus und die Eigenschaften der Charakter durchliest, wird man bei einem Wörtchen etwas aufhorchen: „Exekution“. Es ist ab sofort möglich, einen Charakter zu exekutieren und sollte auch nur mit Vorsicht ausgeführt werden. Werden Menschen exekutiert, fällt die Moral, so dass man sich sicher sein sollte, dass man es mit Zylonen zu tun hat. Doch auch diese Möglichkeit sollte gut überlegt sein. Aufgrund einer Exekution kommen insbesondere neue Charakter-Karten zum Einsatz. Es wäre ja zu schade, wenn Spieler X nach wenigen Minuten aus dem Spiel ausscheidet.
Die Neu-Caprica-Phase ist eine integrierte Erweiterung, die man spielen kann, aber nicht muss! Sobald die Flotte eine Entfernung von 7 oder mehr zurücklegt passiert folgendes:
Die Menschen besiedeln den Planeten, als sie Neu-Caprica erreichen und versuchen, ein vor den Zylonen sicheres Leben zu beginnen. Doch zu lange brauchen die Menschen nicht warten, da die Zylonen diese Siedlung entdecken.
Menschen und Zylonen bewegen sich ab sofort nur noch auf diesem Plan und ziehen die neuen Krisenkarten nach jedem Spielzug. Ein neuer Kampf beginnt und endet erst, sobald der Flottenanzeiger das Feld „Autom. Sprung“ anzeigt. Erst anschließend taucht die Galactica im Orbit über Neu-Caprica wieder auf.
Kehrt die Galactica wieder zurück, beginnt eine neue Spielphase, in der die Menschen jetzt auch zwischen Neu-Caprica und der Galactica/Pegasus bewegt werden dürfen. Nach dieser Rückkehr kann der Admiral als Aktion anordnen, dass die Galactica Neu-Caprica verlässt. Erst dadurch endet das Spiel. Alle Zivilschiffe und Menschen, die sich noch auf Neu-Caprica befinden, werden zerstört bzw. exekutiert. Sollte anschließend keine Ressource auf 0 sinken, haben die Menschen gewonnen.
Fällt dadurch eine Ressource auf 0, sind mindestens 6 Orte der Galactica beschädigt oder erreicht der Zenturio das Ende der Enterkommando-Leiste, sind die Zylonen die Gewinner. Und was ist mit dem Zylonen-Führer?
Als letzte Aktion deckt er seine Absichtskarte auf, um zu sehen, ob auch er gewonnen hat. Das kann durchaus auch der Fall sein, wenn die Menschen als Sieger gelten.

Strategie:

Zuerst einmal sollten alle teilnehmenden Spieler etwas Battlestar Galactica Erfahrung besitzen. Die Auswahl an Charakteren ist groß und in unseren Runden waren bereits einige Spieler mit bestimmten Rollen sehr vertraut. Nicht jeder Charakter spielt sich allerdings einfach, so dass die Zylonen-Führer oft nur erfahrene Spieler ausgewählt haben.
Dieser Spieler muss die Abläufe gut beherrschen und eine Mischung finden, wie man Menschen und Zylonen zu welchem Zeitpunkt unterstützt, um am Ende seine eigenen Ziele zu erreichen. Je nach Spieleranzahl und Spielverlauf können sich weitere Menschen als Zylon outen, so dass man sehr gut überlegen muss, welche Aktion man ausführt und welche Fertigkeitskarten man bei einem Test abwirft.
Die Rolle des Präsidenten und des Admirals kommt eine noch wichtigere Stellung zu. Die Mitspieler müssen gut aufpassen und darauf achten, welche Ratschläge der Mitspieler wirklich als solche gemeint sind.

Interaktion:

Die Spieler sind mit dieser Erweiterung noch enger miteinander verbunden, tauschen sich noch mehr aus und planen am liebsten ihre Aktionen gemeinsam. Diese Kooperation findet früher oder später sein Ende, sobald sich ein Spieler als Zylon zeigt.
Doch wie verhält man sich zu einem Zylonen-Führer? Der Zylonen-Führer darf seine Ziele nie nennen, doch nicht selten muss er auch die Menschen unterstützen. Schnell kann man als Mensch das Gefühl bekommen, dass dieser Führer ein ganz lieber ist, doch vorsichtig: Sein wahres Gesicht zeigt er erst gegen Ende des Spiels.

Glück:

Die bisherigen Glücksfaktoren, welche man aus dem Basisspiel kennt, bleiben erhalten. Bei Kämpfen und bestimmten Aktionen wird gewürfelt und wie immer entscheiden die Werte von Karten bei Fertigkeitschecks über dessen Auswirkung.

Packungsinhalt:

Pegasus ist nicht nur eine Erweiterung. Sie bietet eine Menge an Material, aber auch die Möglichkeit, lediglich Teilbereiche dieser Ausgabe zu nutzen. Lobenswert ist der Austausch der Basissterne, doch warum hat man nicht auch gleich neue Zivilschiffe reingepackt?
Die Anleitung ist mit 20 Seiten dagegen sehr ausführlich und teilweise auch komplex. Mit vielen Beispielen schafft man es aber, nach einiger Zeit des Regelstudiums, alle Bereiche zu verstehen und umzusetzen. Jede Karte, die in dieser Erweiterung enthalten ist, wurde mit einem Pegasus Symbol markiert. So lassen sich Basisspiel und Erweiterung relativ schnell voneinander unterscheiden und trennen.
Das einzige Problem könnte der Spieltisch sein, der bei uns durch zusätzliche Auslage von Plänen noch ausreichend war. Zum Schluss noch der Preis, der mit knapp 30 Euro doch insgesamt gesehen hoch ausfällt. Wenn man sich allerdings den Inhalt dieser Erweiterung genauer anschaut und die ersten Partien hinter sich hat, wird man feststellen, dass dieser Preis gerechtfertigt ist.

Spaß:

Benötigt man die Pegasus-Erweiterung unbedingt?
Wir spielen sehr gerne Battlestar-Galactica, um in knapp zwei Stunden als Mensch oder Zylon unsere Ziele zu erreichen. Mit dieser Erweiterung dauert eine Partie ca. eins bis zwei Stunden länger. Für die erste Partie kann man je nach Spieleranzahl knapp vier Stunden einkalkulieren.
Diese Erweiterung richtet sich an Freaks, die auch viele Inhalte der Serie in dieser Erweiterung vorfinden werden. Gleichzeitig empfehlen wir diese Erweiterung nur wahren Fans dieses Spiels, denen das Basisspiel auf Dauer zu langweilig wird.
Uns dauerte eine Partie von drei bis vier Stunden allerdings viel zu lange, so dass man gut und gerne auch auf Neu-Caprica verzichten kann, um zumindest etwas die Spieldauer zu kürzen. Der Spannungsbogen hält sich leider nicht so gut, wie im reinen Basisspiel, wenn sich insbesondere der Mensch als Zylon frühzeitig outet. Es gibt mit der Erweiterung oft zu viele Erholungsphasen und Durststrecken, in denen sich die Spieler nicht 100%ig mit ihrer Rolle befassen. Im reinen Basisspiel würde sich eine solche Pause schnell negativ auf den Spielverlauf auswirken.
Wer nur unregelmäßig eine Partie Battlestar Galactica spielt, sollte sich gut überlegen, ob er unbedingt diese Erweiterung benötigt. Das Basisspiel ist und bleibt ein Klassespiel, doch nur Freaks und große Fans der Serie sollten einen Kauf in Erwägung ziehen.

s Meinung:

Mit dieser Erweiterung kommen nicht nur neue Charakterkarten zum Einsatz, sondern auch ein Flut neuer Karten und Plättchen. Als Spieler hat man ab sofort die Möglichkeit, gleich von Anfang einen Zylon-Führer zu spielen, der einiges an Spielerfahrung erfordert.
Gleichzeitig gibt es mit Pegasus ein neues Schiff mit attraktiven Orten. Wer die anfängliche Spieldauer von knapp vier Stunden nicht scheut, kann mit Neu-Caprica einen neuen Ort in der zweiten Hälfte des Spiels einfließen lassen. Letzteres war uns aber doch zu viel des Guten und zieht die Spieldauer unnötig in die Länge.
Battlestar-Galatica ist in unseren Spielkreisen ein sehr beliebtes Spiel, was gerade von Vielspielern sehr gerne gespielt wird. Die Erweiterung richtet sich allerdings an Freaks, die dauernd Battlestar Galactica spielen und sich auch mit der Serie befassen, die thematisch sehr gut eingeflossen ist.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Heidelberger Spieleverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
7 von 10
Wer ist der wahre Zylon?
INTERAKTION
7 von 10
Je nach Spielsituation höher oder niedriger!
GLÜCK
6 von 10
Im Kampf und bei Karten braucht man etwas Glück!
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Voll gepackt mit neuem Material!
SPAß
5 von 10
Sehr zeitintensiv! Der Spannungsbogen hält leider nicht von Anfang bis Ende, wie man das vom Basisspiel gewohnt ist!
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Eine Erweiterung für Freak-Spieler, die oft Battlestar Galactica spielen und hier viele neue Element vorfinden. Eine Spieldauer von 3 bis 4 Stunden muss man einkalkulieren!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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Donnerstag 03.02.2011

Spieltest: Battlestar Galactica – Pegasus Erweiterung (Heidelberger Spieleverlag)

Nachricht von 13:19 Uhr, Jörg, - Kommentare

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