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Testbericht vom 22.03.2010 - von Jörg

Medici




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2006

Anzahl der Spieler:
3 bis 6 Spieler

Spielzeit:
45 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen



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Gibt es Spiele die einem ausgehend vom Cover überhaupt nicht gefallen? Ja, mit Sicherheit und das Spiel Medici zählen wir in diese Kategorie! Mit Schrecken stellten wir dann fest, dass Franz Vohwinkel, einer unserer Lieblingsillustratoren (!), hinter der Illustration steckt. Wie viel „Auftragsarbeit“ oder wie viel „Freiheit“ der Illustrator bei der Erschaffung der farblichen Gestaltung hatte wissen wir allerdings nicht. Und somit folgt gleich die nächste Frage: Gibt es Spiele deren Abläufe gut oder genial sind und man sich nicht von der Grafik / Cover beeinflussen lassen sollte? Ja, mit Sicherheit! Ob Medici dazu zählt klären wir im folgenden Bericht.

Ziel des Spiels: Die Medici war im Florenz des 15. und 16. Jahrhunderts eine einflussreiche Familie die den Kampf um Reichtum, Macht und Ansehen beherrschte. Die Spieler sind in Medici Einkäufer für verschiedene Handelshäuser in der Zeit dieser berühmten florentinischen Familie. Wer in drei Tagen das meiste Geld vorweisen kann gewinnt!

Spielaufbau: Jeder Spieler wählt eine Farbe und nimmt sich das Handelsschiff und sechs Zählsteine dieser Farbe. Das Spielbrett legt man in die Tischmitte. Darauf erkennt man die fünf Marktstände jeweils in Form einer Pyramide. Jeder Marktstand besteht aus acht Stufen (umso höher desto besser). Im oberen Bereich der Stufen gibt es wie abgebildet einen Bonus von 5, 10 oder 20 Florin. Jeder Spieler setzt einen Zählstein auf die unterste Stufe jedes Marktstandes, Bleibt somit ein Zählstein übrig welcher für die Zählleiste (um den Spielplan herum) benötigt wird. Um ein Anfangskapital (Kredite sind nämlich nicht erlaubt) zu haben wird abhängig von der Spieleranzahl der Zählstein jedes Spielers auf eine bestimmte Position gestellt (z.B. beginnt bei vier Spielern jeder auf der Leiste mit dem Wert 40). Im Spiel gibt es 36 Warenplättchen welche die fünf Warenarten darstellen. Die abgebildeten Werte sind 0, 1, 2, 3, 4, 5 und nochmals 5. Hinzu gesellt sich ein Goldplättchen mit dem Wert 10.

Die Anzahl der genutzten Plättchen richtet sich nach der Spieleranzahl.

Bei drei Spielern werden beispielsweise pro Tag 18 Plättchen zur Seite gelegt, bei sechs Spielern werden alle Warenplättchen benötigt. Hierfür werden die Plättchen im Beutel alle gemischt und je nach Spieleranzahl bzw. Vorgabe X Plättchen ungesehen zur Seite gelegt. Der Startspieler beginnt den ersten der drei Tage. An den restlichen beiden Tagen beginnt immer der Spieler mit dem wenigsten Geld.

Spielablauf:
Die Spieler stellen auf ihrem Handelschiff, welche fünf Plätze anzeigt, Pakete zusammen die versteigert werden. Immer wenn ein Spieler (beginnend mit dem Startspieler) am Zug ist wird aus dem Sack ein Plättchen gezogen und offen ausgelegt. Alle Spieler sehen nun um welche Ware und Wert es sich handelt.
Sofern gewünscht darf dieser Spieler ein zweites und anschließend ggf. ein drittes Plättchen ziehen und jeweils offen auslegen. Der Spieler entscheidet ob dieses Paket aus einem, zwei oder drei Warenplättchen versteigert wird. Der linke Nachbar beginnt und gibt ein Gebot ab.

Wichtig: Jeder darf nur „ein“ Gebot abgeben!

Natürlich darf man auch passen wenn man überhaupt kein Interesse an dem Paket hat. Reihum hat nun jeder Spieler die Möglichkeit ein Gebot abzugeben oder zu passen. Jedes neue Gebot muss höher sein als das vorherige. Der Spieler welcher das Paket zusammengestellt hat darf dabei als Letzter ein Gebot abgeben (bzw. passen). Sofern alle Spieler gepasst haben (weil das Paket uninteressant ist) wird dieses Paket abgeworfen und ein neues Paket geschnürt.

Ansonsten bekommt der Spieler mit dem höchsten Gebot die Plättchen welche auf sein Schiff gelegt werden. Der Spieler bezahlt den gebotenen Betrag (auf der Zählleiste verrechnen). Anschließend folgt der nächste Spieler reihum, schnürt ein Paket und versteigert es.

Auf folgende Regeln ist zu achten:
>Jeder Spieler kann höchsten fünf Plättchen kaufen.
>Wird ein Paket gekauft müssen alle Posten auf das Schiff geladen werden. Posten können nicht zurückgegeben, getauscht oder abgeworfen werden.
>Bieten darf man nur, wenn man auch den nötigen Platz auf seinem Schiff hat.
>Der Einkäufer darf auch ein Paket schnüren, das mehr Platz als er selbst laden kann besitzt. Es muss nur darauf geachtet werden, dass hierfür auch ein Mitspieler bieten kann.
>Ist das Schiff eines Einkäufers beladen ist dieser für diese Runde / Tag aus dem Spiel. Haben alle Einkäufer bis auf einen ihre Schiffe voll beladen zieht der letzte Spieler so viele Plättchen wie noch freie Ladefläche bei ihm vorhanden ist. Diese Plättchen bekommt er kostenlos und darf sie auch nicht ablehnen. Unter Umständen reichen die Plättchen im Beutel auch nicht aus um alle auf sein Schiff zu legen. Dann hat der Spieler Pech und muss mit den noch verbliebenen vorlieb nehmen.

Damit endet der Tag und die Wertung folgt. Der Tag endet auch wenn der Beutel leer ist! Hier haben unter Umständen gleiche mehrere Spieler keine vollständige Ladung. (Das passiert insbesondere wenn alle Spieler regelmäßig passen und die Plättchen somit nicht ausreichen.) Jederzeit können die Spieler die Plättchen im Sack nachzählen, dürfen diese aber nicht anschauen.

Bei der Tageswertung wird zuerst der Gesamtwert der Ladung jedes Spielers bestimmt. Hierzu addiert jeder Spieler seine Werte in seinem Schiff zusammen. Je nach Spieleranzahl (Tabelle in der Anleitung) erhalten die Spieler Geld, welches mithilfe des Zählsteins eines jeden Spielers markiert wird. Bei Gleichstand werden die Beträge der Plätze addiert und die Summe zu gleichen Teilen ausgezahlt (ggf. abrunden).

In der folgenden zweiten Wertung werden die Warenarten bestimmt.
Für jede Ware rückt der Spielstein des jeweiligen Einkäufers um ein Feld nach oben. Hier geht es somit um die Anzahl der jeweiligen Plättchen. Der Einkäufer, dessen Spielstein auf der jeweiligen Pyramide am höchsten steht wird mit 10 Punkten (Florin) belohnt, der Spieler an zweiter Stelle mit 5 Punkten (Florin). Die Werte werden auf der Zählleiste abgetragen. Bei Gleichstand werden die Belohnungen zusammengezählt und zu gleichen Teilen ausbezahlt (ggf. abrunden). Die eventuelle Bonuszahlung (5, 10 oder 20), abhängig von der Position erfolgt getrennt nach Spieler. Nach dieser Wertung beginnt ein neuer Tag mit den obigen Abläufen. Nach der dritten Tageswertung endet das Spiel und der Einkäufer mit dem meisten Geld gewinnt.

Strategie:

Zuerst einmal muss man einen Unterschied hinsichtlich der Spieleranzahl machen da nur in voller Spielbesetzung alle „Warenwerte“ zum Einsatz kommen. Bei weniger als sechs Spielern werden anfangs Plättchen zur Seite gelegt, so dass keiner weiß welche Waren und welcher damit verbundenen Wert nicht einfließt. Beim Bieten sollte man sich nicht zu sehr auf die Plättchen mit hohen Werten (4, 5) versteifen. Viel wichtiger sind zum Teil die „Boni“ welche es für einzelne Waren gibt. Überall die Warenmehrheit zu haben funktioniert sowieso nicht, so dass man sich auf bestimmte Waren konzentriert. Gleichzeitig schaut man darauf, welcher Einkäufer auch daran Interesse haben könnte. Beim Bieten sollte man den Wert nicht zu hoch aber auch nicht zu niedrig ansetzen. Hier muss man sich genau überlegen was einem das Paket wert ist zumal jeder nur ein Gebot abgeben darf. Wer zu oft passt riskiert, sein Schiff am Ende nicht vollzuladen.

Interaktion:

Kein Spieler gönnt dem anderen ein Paket, so dass man schon viel bieten muss wenn man unbedingt die gewünschten Warenplättchen haben will. Umsonst bekommt man nichts, es sei denn man ist am Schluss der einzige mit einem halbvollen oder leeren Schiff. Ein ständiger Kampf um wertvolle und attraktive Plättchen ist zu spüren und dieser Spannungsbogen hält über alle drei Runden an.

Glück:

Bei weniger als sechs Spielern verschwinden bereits vor der ersten Runde einige Plättchen und keiner weiß welche (=Glücksfaktor hoch). Nur in voller Spieleranzahl werden alle Waren und damit verbundenen Werte benötigt. Im weiteren Verlauf ziehen die Spieler Plättchen aus dem Sack. Jeder hofft auf hohe und attraktive Werte doch nicht immer ist dies der Fall. Zwar können die Spieler passen doch zu oft passen will auch keiner, schließlich soll das eigene Schiff am Ende des Tages voll beladen sein. Gegen das Glück kann man sich nicht wehren und wenn ein Spieler unbedingt ein attraktives Paket sein eigen nennen will muss er hierfür auch einen hohen Geldbetrag bezahlen. Auch bei der Wertung ergeben sich schnell Gleichstände in der Platzierung. Schnell werden in der zweiten Wertung weniger Punkte vergeben als man sich das anfangs erhofft hat. Um alles kann man sich nicht kümmern!

Packungsinhalt:

Das Cover mit der abgebildeten Person aus der Medici Familie gefällt uns überhaupt nicht. Langweilig und wie ein Gemälde das man an die Wand hängt sieht das insgesamt aus. Der Spielplan wirkt schlicht was aufgrund der Pyramiden für die einzelnen Waren kein Wunder ist. Die Zählleiste hätte man anders gestalten sollen da regelmäßig hohe Punkte dazu kommen oder abgezogen werden was mit dieser Wertungsleiste und den angegebenen Zwischenwerten nicht einfach ist. Auch der Spiel-Preis mit ca. 25 Euro erscheint uns etwas zu hoch zumal für das Spielen nur wenig Material benötigt wird. Die Anleitung ist übersichtlich und mithilfe der Beispiele kann eine Spielrunde schnell beginnen.

Spaß:

Es gibt nicht viele Spiele zu Dritt, zu Viert, zu Fünft und zu Sechst die einfach sind, hohen Spielspaß bieten und flotte Abläufe beinhalten. Der Spielspaß liegt bei Medici allerdings nicht im oberen Bereich aber über dem Durchschnitt! Es macht einfach Spaß „ein“ Gebot abzugeben und darauf zu hoffen den Zuschlag zu erhalten. Ein „Bietspiel“ und ein durchaus interessantes, da sich die Konstellationen auf der Pyramide ständig ändern. Anfangs waren wir skeptisch ob sich der Spielspaß auf Dauer hält doch jede Runde verläuft anders und jede vermeintlich gute Strategie bringt nicht immer den gewünschten Erfolg. Wäre da nicht die Grafik, …, aber man kann nicht alles haben. Insgesamt sind wir froh dass wir Medici nicht aufgrund des Covers abgestempelt haben. Wer die Möglichkeit hat sollte das Spiel einmal ausprobieren!

s Meinung:

Medici ist ein Bietspiel, welches einfach ist und auf Dauer Spaß macht. Ob zu Dritt oder in voller Besetzung mit sechs Spielern, Medici ist trotz schlichter langweiliger Grafik (insbesondere Cover) ein Spiel das sich als Familienspiel aber auch als Vielspielerspiel eignet.

Der Spannungsbogen hält sich konstant von Anfang bis Ende des Spiels und jede Partie verläuft anders.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an ABACUSSPIELE für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
6 von 10
Wie viel ist man bereit zu Bieten?
INTERAKTION
5 von 10
Fast nichts ist umsonst!
GLÜCK
7 von 10
Welches Plättchen zieht man als nächstes?
PACKUNGSINHALT
5 von 10
Grafik und Preis überzeugen uns nicht!
SPAß
6 von 10
Einfache Abläufe die auch auf Dauer Spaß machen!
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Einfacher Bietmechanismus der auch in großen Gruppen gut zur Geltung kommt!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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