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Artikel vom 12.11.2006

Autor: Smuker

Kategorie: Events
Umfang: 1 Seiten


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Spielwies`n 2006 München


11.11.2006 – Der Tag der Narren. Es ist 9.10 Uhr und wir befinden uns anders als der gewöhnliche Possenreißer nicht in Mainz oder Köln, der darauf wartet, dass die Uhr elf mal schlägt und wild den Anfang der Narrenzeit verkündet. Nein! Wir sitzen in einer U-bahn mit der Aufschrift U4 in Richtung Odeonsplatz in München. Zack aussteigen und am Odeonsplatz umsteigen in die U6. Schon merken wir, dass wir mit unserem Ziel nicht alleine sind. Je näher wir der Haltestelle Kieferngarten kommen umso mehr Menschen steigen hinzu und aus deren Mündern ist das Wort „Brettspiel“ und „spielen“ vermehrt zu vernehmen. Auch in den Augen der Allgemeinheit lodert ein seltsames Feuer, die ein wenig nach purer Lust aussieht. Als die U-Bahn am Kieferngarten hält bewegt sich die Menschentraube nach draußen und somit ist es auch ein Leichtes zum Veranstaltungscenter M.O.C. zu finden. Denn scheinbar wandert heute Jeder dort hin. Wahrscheinlich marschieren auch einige zur Kreativmesse oder zur Weinmesse, aber die meisten die man um diese Uhrzeit sieht haben wohl die „Münchner Spielwies´n“ als primäres Ziel.

An Halle 3 angekommen stellen wir uns erstmal zum Kartenkauf. Erste Vorfreude auf die nächsten Stunden (Sind wir Männer nicht alle wie ein kleines Kind, zumindest im Inneren?) sowie die Sicherheit, dass es eine gute Entscheidung war so früh zu kommen. Nach einigen Warteminuten macht der Kartenschalter auf und wir holen uns unsere zwei Eintrittskarten. Der ganze Spaß kostet uns 14,50 € (Einmal Erwachsener 8 € und einmal mit Studentenbonus 6,50 €), aber wir hoffen natürlich auch, dass es sich lohnt und haben nicht vor kurz zu verweilen, sondern bis 22.30 Uhr hier zu bleiben. Somit ist das Geld wohl gut angelegt. Nur noch anstellen und die letzten Minuten abwarten. Währen man sich umschaute, konnte man feststellen, dass es inzwischen schon voll geworden ist. Links und rechts neben den Ticketstand und den zwei Eingängen gab es außerdem weitere Schlangen, um sich für die Turniere anzumelden. Wir sind heute allerdings nicht hier um unsere Nerven bei Turnieren zu quälen, sondern möchten uns einfach amüsieren, viele neue Spiele anschauen, anspielen und das ganze Ruhig angehen lassen. Aber natürlich gibt es auch genug Leute, die sich bei den Turnieren eintragen, die Spielpreise sind ja auch sehr verlockend. Des Weiteren sind Plakate aufgestellt, die deutlich verkünden, dass im oberen Stockwerk vieles für die kleinen Spielgäste bereitsteht sowie auch weitere Spieltische für alle Gäste. Dies wird den Kleinen mit Mini-Mitbringsel (Hut und Blankette) auch schon in der Warteschlange von netten Spielwiesnhelfern mitgeteilt. Die Gedanken schwelgen ab…

*DONG*

Ah was war das? Tatsache 10 Uhr und der leichte elektronische Dong gibt den Türstehern das Zeichen. Die Türen zur Spielwiesn öffnen sich für den längsten Tag (10 – 23 Uhr) dieses Events. Innerhalb kürzester Zeit sind wir an der Tür, bekommen unseren Stempel und dürfen eintreten. Da wir uns erst mal einen Überblick verschaffen wollen, und die Spieltische sicherlich später auch noch auf uns warten, schlagen wir einen Rundkurs in der Halle ein. Hierbei erblicken wir erste sonderbare Spiele die hinter Glasvitrinen stehen. Schöne Pyramiden aus verschiedenenfarbigen Kugeln und andere mysteriösen Zeitvertreibe. Gleich beim zweiten Stand schauen wir genauer hin, denn hier steht ein World of Warcraft Brettspiel welches meine Freundin noch nicht gesehen hat. Dabei sprechen uns gleich zwei Verlagsleute von Repos Productions an und laden uns zu einer Testrunde von Cash’n Guns ein. Da sind wir natürlich gleich dabei. Wir setzen uns also an den Verlagstisch, auf dem sowohl World of Warcraft, Descent, als auch weitere Spiele aufgebaut sind. Gleich zu Beginn wird uns die Situation erklärt: Wir sind jetzt alle Gangster und streiten uns um die Kohle unseres letzten Deals. Jeder hat aber nur zwei Schüsse. Das Spiel wird uns vorgestellt und erklärt. Beim spielen werden natürlich auch die verschiedenen taktischen Elemente erläutert und was passiert wäre, wenn… (mehr zu dem Spiel werde ich in einem separaten Spielbericht erläutern).

Hier sind die zwei freundlichen und lustigen Mitarbeiter, die uns Cash`n Guns erklärt haben.


Nach diesem Spiel bedanken wir uns für die gute Erklärung und führen unseren Rundgang weiter. Wir kommen an Ständen von weiteren Verlagen, wie z.B. Pegasus vorbei die eine wahre Jackson Games Ecke aufgebaut haben. Hier kann man also in Ruhe Munchkin, Chez Geek, Zombies, etc. anspielen. Da wir allerdings die meisten Spiele dieser Reihe kennen und besitzen werfen wir nur einen flüchtigen Blick auf das neue Chez Goth. Meine Freundin amüsiert sich sichtlich super über die Karten und während sie einige durchliest spricht uns ein freundlicher Mitarbeiter, mit dem T-Shirt- Aufdruck „MIB – Agent for Steve Jackson Games“, an und fragt uns ob wir nicht Lust auf eine Partie Munchkin haben. Da wir noch eine ganze Liste an Spielen vor uns haben lehnen wir diesmal aber dankend ab und lassen die nächste kommende Gruppe in den sicheren Händen dieses freundlichen Mitarbeiters.

Unser Weg führt uns weiter vorbei an einem äußert unauffälligen Stand, der meinen Blick jedoch einfängt. Denn auf den zwei kleinen Tischen befinden sich verschiedene Holzwürfel und dahinter weitere Holzspiele, die meine Wenigkeit bisher noch nicht gesehen hatte. Weder live noch irgendwo in den großen Weiten des Internets. Wir nähern uns dem mysteriösen Objekt und gleich darauf kommt eine Dame auf uns zu die uns fragt ob wir Lust hätten, das Spiel kennen zu lernen. Meine Freundin antwortet diesmal für mich mit einem „Ja, gerne!“ und wir setzen uns. Schnell erfahren wir, dass es sich bei der Frau vor uns um Elfriede Pauli handelt, die vor einiger Zeit ein Spiel entwickelte, welches den Vorteil hat auch von Blinden Menschen problemlos gespielt werden zu können. Sie bot dieses Spiel mehreren Verlagen an, doch alle lehnten die Umsetzung ihres Spieles ab, da die Zielgruppe zu klein und Herstellungskosten zu groß seien. Kurzum entschied Sie sich nach den vielen Absagen, selbst einen eigenen Verlag zu gründen und die Idee selbst umzusetzen. Dieses Spiel war es auch welches meinen Blick gleich fing und trägt den Namen „Kubus Fungus“. Die Spielentwicklerin erklärt uns das Prinzip des Spieles und wir beginnen gleich darauf eine Runde mit ihr zu bestreiten(auch hierzu werde ich näheres in einem separaten Spielbericht erläutern). Man braucht wohl nicht zu erwähnen, dass am Ende Elfriede die Siegerin war, aber wir hatten viel Spaß und waren von dem Konzept, Spiele anzubieten die auch von Blinden sehr gut gespielt werden können, begeistert.

Elfriede Pauli (Heilpädagogin) die uns ihr Spiel "Kubus Fugus" näher brachte.


Der nächste Weg führte uns vorbei an Ludo, leider war dort der Stand aber zu voll und wir entschieden uns später an diesem Stand vorbei zu schauen. Dies setzten wir auch später in die Tat um und ließen uns einige neue Produkte von Ludo erklären und spielten natürlich auch. Brilliant war es natürlich, dass Frank Czarnetzki (Czarnè) selbst anwesend war. Czarnè ist der Erfinder von Meisterdiebe und einer meiner Lieblingsspieleautoren. Seine Spiele haben ein sehr edles und außergewöhnliches Design und seine Spielkonzepte sind sehr durchdacht und machen auch nach vielen Spielrunden immer wieder Spaß.

Czarnè genehmigt sich nach einem harten Spielwiesn-Tag (22.30 Uhr) etwas zu essen.
Der Kerl neben ihn ist ein Fan von ihm - Ich ;-).


Dann folgte ein Stand zum Testen der Sinne (Geschmack, Fühlen, Riechen) und mehrere Essens- und Getränkestände. Außerdem war auch hier unten eine Hallenecke extra für den Spielspaß der Kleinen auserkoren. Hier fand man unter anderem einen Kinderzirkus indem später Kinder geschminkt und verkleidet wurden und dann vor Erwachsenen auftraten. Der Spieleverlag Haba hatte einen riesigen Stand mit eigentlich allem seiner Spielangebote. Wer den Verlag noch nicht kennt, Haba stellt hochwertige Kinderspiele her. Diese bestehen meistens aus Holz und lassen sich sehr schön spielen und machen sowohl den Eltern als auch den Kindern viel Spaß. Gleich als nächstes folgte eine Kinderausruhecke mit Sitzkissen, eine Karaokeshow für Kinder von Antenne Bayern sowie viele weitere Spiel- und Aktionsmöglichkeiten. Eines der außergewöhnlichen Möglichkeiten war sicherlich die Möglichkeit für die Kinder PAC-Man live zu spielen. Hier war ein kleiner Kurs aufgebaut wie man es von PAC-Man gewöhnt ist. Mit großen Früchten aus weichen Materialien. Die Kinder bekamen dann ein riesiges Schaumstoffsymbol auf den Rücken, welches ihre Funktion erläuterte (Geister oder Pac-Man). Zusätzlich eine Brille, wodurch sowohl der PAC-Man als auch die Geister nichts sehen konnten. PAC-Man selbst konnte außerdem auch nichts hören, denn auf seine Ohren bekam er einen Kopfhörer. Nun wurden die kleinen so kriechend ins Rennen geschickt. Diese Idee war sehr originell und es machte Spaß einer Runde zu zuschauen.

Kinder kurz nach dem erwischen von PAC-man


Nunja, nach einigem Schmunzeln haben wir uns weiter zu den nächsten Verlagen begeben. Hier war unter anderem der Zoch Verlag groß vertreten. Er stellte natürlich vor allem seine zwei neuen Spiele vor die überall heiß gelobt werden: Haste Bock und Salamanca (für beide Spiele wird demnächst ein Spielebericht veröffentlich, denn natürlich haben wir auch beide dort angespielt). Danach folgten noch einige weiteren kleinen Verlage, wie zum Beispiel ein sehr netter Verlag, der ähnliche Livekrimis wie Krimitotal herstellt namens Mörderische Dinnerparty. Der Hauptunterschied zu Krimitotal ist der, dass die Spieler bei diesen Krimi Dinners mehr an das Spiel herangeführt werden. Es liegt zum Beispiel jedem Spiel eine CD bei in der der Tote zu Wort kommt und Tipps gibt. Außerdem sind die Rollenzuordnungen und Spielbeschreibungen mehr erläutert, was es auch für Nichtrollenspieler etwas leichter machen soll. Des Weiteren fanden wir die Tabletopecke und einen großer Stand der gebrauchte Spiele zum verkaufen anbot sowie natürlich auch einen Stand der neue Spiele verkaufte. Generell gab es einige Spielangebote wo der Kauf sich sicherlich gelohnt hätte, da manche Verlage zu diesem Event ihre Spiele billiger anboten (persönlich habe ich „Black Elephants“ von Ludo gekauft, aber dies hatte andere Gründe, die ich in einem separaten Bericht erwähnen werde). Der Verkaufstand eines Spielehändlers präsentierte nun nicht wirklich billige Preise und somit wurde die Auswahl kurzerhand ignoriert. Das Problem lag auf der Hand, denn erstens war die Lust auf Handeln nicht gerade ausgeprägt und kurz vor Weihnachten sagt der Verstand, dass man eigentlich keine Spiele kaufen sollte, denn man weiß nie was der Weihnachtsmann im Gepäck hat.

Weiter hinten gab es dann noch einen Verlag der Steckspiele bot sowie auch den Abacusspieleverlag der unter anderem sein Spiel „Das Spiel“ darbot. Dabei handelt es sich um eine Würfelpyramide, die 1980 beim Verlag „Edition Perlhuhn“ den Sonderpreis für das „Schöne Spiel“ von der Spiel des Jahres Jury erhielt. Mittlerweile ist es wieder zu erwerben, beim Abacusspieleverlag. Natürlich haben wir es angespielt und auch hier wird demnächst ein Spielebericht folgen. Weiter kamen wir bei Days of Wonders vorbei, nur leider war der Stand auch hier ziemlich überfüllt und wir mussten auf Einblicke und einen Spieletest von BattleLore leider verzichten, da wir hierzu keine Zeit fanden.


"Das Spiel" von Abacusspiele


Interessant war vor allem auch das Angebot „TAC“ anzuspielen, denn hierfür standen an die 15 Holzspieltische zur Verfügung, die extra nur für dieses Spiel hergestellt wurden. Hierbei handelt es sich um eine Spielmischung aus Mensch-ärgere-dich-nicht und einem Kartenspiel. Wobei die Karten den Würfel ersetzten und somit das Glück aus dem Spiel genommen wird und sehr viel Taktik ins Spiel bringt.

Wir haben das Spiel natürlich angespielt und werden auch hierzu einen Spielebericht folgen lassen. Gleich zu erst sei aber schon gesagt, es macht sehr viel Spaß, aber ein Brett ist recht teuer. Hierbei sollte man aufpassen, vor allem da das Spiel meiner Meinung nach zu 90% dem schweizerischen „Dog“ gleicht. Hat man nun schon ein „Dog“-Brett, langt es eigentlich die TAC Karten zu kaufen, denn das Spielfeld ist genauso aufgebaut. Auch die Karten unterscheiden sich nicht drastisch, TAC hat allerdings gewisse Sonderkarten, die mehr Aktivitäten hineinbringen – genaueres im noch kommenden Spielebericht.

TAC jetzt schon ein Klassiker.
Große Ähnlichkeit mit schweizer "Dog", aber trotzdem (oder gerade deswegen) sehr lustig.



Unsere Haupttätigkeit war natürlich unter den vielen Spielwiesn-Besuchern zu sitzen und uns mit dem Hauptaugenmerk dieses Tages zu beschäftigen: „den Spielen“. Wie ihr auf den Foto seht, war der Andrang groß und während des Tages wurden in der Halle weitere Tische aufgebaut damit sich auch jeder irgendwo hin setzen konnte. Man hatte also die Möglichkeit bei vielen Verlagen die Spiele zu probieren und sie meistens auch vom Entwickler persönlich erklärt zu bekommen. Zusätzlich konnte man sie auch selbst auszuleihen und mit seinen Freunden oder anderen Besuchern testen. Hierfür gab es auch genug Spielhelfer die überall rumschwirrten und den Besuchern gerne bei Regelfragen oder Spielerklärungen zur Hand standen. Fehlten einem Spieler, war es kein Problem sich anderen Gruppen anzuschließen oder Mitspieler zu finden. Die Organisation der ganzen Spielwiesn war vorbildlich und wir waren froh, dass wir am Samstag dort waren. Jeder der dieses Jahr nicht die Chance hatte, da zu sein, sollte sich nächstes Jahr dringend überlegen ob er nicht vorbeischauen will. Der lange Samstag ist gerade dazu prädestiniert, da man ja den ganzen Tag ausnutzen kann (zumindest lohnt sich für manch andere, der kurze Freitag und Sonntag eher nicht!).

Spielwiesnbesucher beim Arbeiten!


Hoffentlich habt ihr einen guten Einblick in die Spielwiesn bekommen. Wir sehen uns beim nächsten Spieleevent.

Andreas Buhlmann (alias Smuker) für cliquenabend.de

Lustiges Unikat für Kinder. Mit Hilfe eines Stockes an dem ein Magnet ist muss der magnetische schwarze Würfel durch das Labyrinth gejagt werden und man hat die Aufgabe von jeder Farbe einen Würfel mit Hilfe des schwarzen Würfels nach Hause zu befördern.

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