Testbericht vom 01.11.2009 - von Jörg
Cities
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
1 bis 4 Spieler
Spielzeit:
15 - 30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Burgevent Stahleck 2009: Cities (Emma Games / Heidelberger Spieleverlag)
Video zum herunterladen: hier
Cities wurde 2009 auf die Empfehlungsliste zum Spiel des
Jahres gesetzt. Für viele war dies mit Sicherheit überraschend, da der Verlag
Emma Games (Vertrieb über Heidelberger Spieleverlag) und auch das Spiel nur den
wenigsten ein Begriff war. Martyn F ist ein sehr angenehmer, aufgeschlossener
Autor und Ansprechpartner, den wir auf dem Burgevent der Heidelberger (2009)
erstmals kennengelernt haben. Hier entstand auch eine Spielerklärung zu Cities,
welche wir diesem Test beifügen. Mit seinem Spiel hat sich Martyn F, wie viele
andere Autoren auch sehr viele Monate beschäftigt. Grundgedanke war dabei für
ihn ein Spiel für acht Spieler, doch am Ende wurde es auch aus Kostengründen
ein Spiel für 1 bis 4 Personen. Schade eigentlich, wobei mit zwei Cities lässt
sich das Spiel auch bis zu 8 Personen spielen. Der Autor verspricht uns
einfache Spielregeln, einen niedriger Einstieg und genügend Spielreiz für
Familien und Vielspieler. Hinzu kommt, dass man vor einem Spiel-Kauf auch
online auf der französischen Internetseite Boiteujeux das Spiel testen kann. Da
nicht jeder der französischen Sprache mächtig ist gibt der Autor auf seiner
Seite www.martynf.com einige Hinweise für einen schnellen Einstieg. Unser
Bestreben ist es allerdings nicht das Onlinespiel, sondern das Originalspiel
auszuprobieren. Ob es auch unseren Ansprüchen an ein Spiel genügt oder eher in
der Masse vieler Spiele untergeht verraten wir euch in diesem Bericht.
Ziel des Spiels:
In Cities ist der Spieler als Tourist unterwegs und jeder hat eine eigene Vorstellung
davon wie „seine“ Stadt auszusehen hat. Wer am Ende die meisten Punkte
vorweisen kann, gewinnt das Spiel. Jeder baut somit eine eigene Stadt aus
Sehenswürdigkeiten, Straßencafés, Parks und Wasserflächen.
Spielaufbau: Bevor man mit dem Aufbau und dem Spiel beginnt kann man
sich auch dem Regelwerk Quickstart widmen. Hier wird mit einfachen
Regeln der Spielmechanismus erklärt bevor man sich mit den genauen Spielregeln
befasst.
Aufgrund der Übersichtlichkeit des Regelwerks kümmern wir uns
gleich anfangs dem Standard-Regelwerk. Jeder Spieler erhält sieben
Touristen einer Farbe und 24 Plättchen mit den aufgedruckten Nummern 1 bis 24.
Ein Spieler (=Meisterbauer) mischt seinen Stapel an Plättchen und legt 8
Plättchen ungesehen in die Spielschachtel. Diese Plättchen werden somit nicht
verwendet. Die anderen Spieler mischen ihre Plättchen nicht sondern sortieren
zur Einfachheit die Plättchen von 1 bis 24.
Spielablauf:
Der Meisterbauer nimmt drei seiner verdeckten Plättchen, dreht sie um und
liest die abgedruckten Nummern laut vor. Diese Startplättchen suchen nun auch
die anderen Spieler heraus. Anschließend legt jeder Spieler diese drei
Plättchen vor sich aus und zwar so, dass jedes Plättchen ein oder zwei andere
Plättchen mit der Ecke berühren. Jeder Spieler baut seine eigene Stadt und der
Meisterbauer führt dabei durch die einzelnen Spielrunden. Dabei gibt es drei
Schwierigkeitsstufen die je nach Alter und/oder Spielertyp für Spannung
sorgen sollen.
Doch bevor wir dazu kommen folgt die Erklärung der Aktionen die
immer gelten. Dabei wird Aktion 2 und 3 von allen Spielern gleichzeitig
befolgt.
Aktion 1: Der Meisterbauer zieht das aktuelle Plättchen
Welches Plättchen folgt als nächstes? Hierzu nimmt der Meisterbauer das oberste
verdeckte Plättchen (seines Stapels), dreht es um und liest die Nummer laut
vor. Die anderen Spieler suchen nun ihr Plättchen mit dieser Nummer heraus.
Aktion 2: Das aktuelle Plättchen wird an die eigene Stadt angelegt
Doch wie? Das neue Plättchen muss mit mindestens einer Ecke oder mit der ganzen
Fläche ein anderes berühren. Dabei darf die Stadt nicht größer werden als ein
Quadrat von 4 Mal 4 Plättchen!
Aktion 3: Ein Tourist kann in der eigenen Stadt aufgestellt oder verschoben
werden
Was soll das bringen? Natürlich Punkte, die am Ende gezählt werden! Bevor wir
allerdings zu diesem Punkt kommen die Regeln für den Touristen:
>Einen Touristen kann man aus seinem Vorrat auf eines der Felder (jedes
Plättchen besteht aus einzelnen Feldern) gestellt werden.
>Einen bereits stehenden Touristen in der Stadt auf eines der vier Felder
des gerade angelegten Plättchens versetzen.
>Einen bereits stehenden Touristen in der Stadt um ein Feld waagrecht,
senkrecht oder diagonal verschieben. Natürlich kann ein Tourist nicht auf ein
Wasserfeld platziert werden und es können auch nicht zwei Touristen auf einem
Feld stehen!
Zu den einzelnen Regeln gibt es in der Anleitung auch
ausführliche Beispiele was auch für den Aufbau und die weiteren Regeln gilt.
Anschließend ist die Runde zu Ende und der Meisterbauer beginnt wieder
mit der ersten Aktion. Sobald jeder Spieler eine Stadt (4x4) mit insgesamt 16
Plättchen ausliegen hat ist das Spiel zu Ende. In der Wertung
erhalten die Spieler Punkte für zusammenhängende Flächen (Park- oder
Sehenswürdigkeitsfeldern) auf denen ein Tourist steht. Der Spieler mit den
meisten Punkten gewinnt.
Und mit diesen kurzen Ausführungen gehen wir auch gleich über in die
einzelnen Wertungs-Stufen!
Stufe 1: Für Einsteiger
Die einfachste Wertungsmöglichkeit findet man hier:
>Für einen Tourist auf einer Sehenswürdigkeit erhält man einen Punkt für
jedes Feld in derselben Fläche.
>Für einen Tourist in einem Park erhält man einen Punkt für jedes Feld in
derselben Fläche.
>Für einen Tourist in einem Straßencafé erhält man „keine“ Punkte!!
Stufe 2: Dilemma
Jetzt wird es schon etwas anspruchsvoller und die Wertung sieht wie folgt aus:
>Für einen Tourist auf einer Sehenswürdigkeit erhält man einen Punkt für
jedes Feld in derselben Fläche.
>Für einen Tourist in einem Park erhält man einen Punkt für jedes Feld in
derselben Fläche.
>Für einen Tourist in einem Straßencafé erhält man einen Punkt für jedes
Wasserfeld, das er vom Straßencafé aus sehen kann.
Stufe 3: Kopfnuss
Für Spieler, die sich jede Aktion genau überlegen („Grübler“) ist diese Wertung
interessant: Hier spielen die einzelnen Sehenswürdigkeiten, Cafés und
Wasserfelder untereinander noch eine zusätzliche Rolle da je nach Feld und
Tourist zusätzliche Punkt durch angrenzende bestimmte Felder errungen werden können.
Zum Beispiel erhält der Tourist nicht nur Punkte für jedes Feld in derselben
Fläche der Sehenswürdigkeit, sondern auch einen Punkt für jedes Café, das
waagrecht oder senkrecht an diese Fläche angrenzt. Puh!! Sehr knifflig!! Der
Autor erklärt in der dritten Stufe anhand einiger Beispiele die
Wertungsmöglichkeiten. Immer noch nicht genug? Kein Problem denn der
Autor Martyn F hat auf seiner Homepage (www.martynf.com) weitere Varianten
veröffentlicht!
Strategie:
Am Anfang sollte man zumindest einige Runden der Stufe 1 spielen um die einzelnen Plättchen und Anlegemöglichkeiten kennen zu lernen. Da in Stufe 1 die Cafés keine Rolle spielen konzentriert man sich ausschließlich auf Sehenswürdigkeiten und Parks. Was ist sinnvoller? In unseren Spielrunden war die Punktevergabe auf beiden Feldern relativ ausgeglichen. Große Unterschiede konnten wir hier nicht erkennen. Die Vorliebe und die Plättchen entscheiden hier eher auf welches Feld man seinen Touristen setzt. In Stufe 2 werden die Cafés in die Wertung einbezogen. Natürlich will man auch hier alle Touristen in der Stadt unterbringen, was durchaus Sinn macht denn zu lange sollte man mit dem Platzieren nicht warten. In weiteren Runden hat man unter Umständen auch die Möglichkeit den Touristen zu verschieben was je nach Plättchenauswahl auch häufig erfolgt. In unseren Runden war in Stufe 2 oftmals der Park der Bereich, der am Ende die wenigsten Punkte einbrachte. Viel lieber wurden die Sehenswürdigkeiten als Punktelieferant bevorzugt. In Stufe 3 steigen nicht nur die Punkte nach oben. Auch die Planung rückt noch mehr in den Vordergrund. Einige Touristen bringen dabei weit mehr als durchschnittlich bei uns 4 bis 6 Punkte, was daran liegt, dass die Plätze untereinander auch zusätzliche Punkte abwerfen. In unseren Runden rückten dabei insbesondere die Straßencafés mit hohen Punktzahlen in den Vordergrund. Wer nicht weiter weiß schaut einfach beim Mitspieler, oder? So einfach ist das nicht und macht aus unserer Sicht auch keinen Sinn. Bereits am Anfang haben die Spieler nicht nur unterschiedlicher Felderabbildungen sondern auch unterschiedliche Anlegemöglichkeiten. Hier sollte jeder selbst auf sein Tableau schauen und sich darauf konzentrieren. Wer am Ende allerdings Touristen übrig hat ist selbst schuld, denn das Platzieren aller Touristen ist sehr wichtig, auch wenn der eine oder andere am Ende nur wenige Punkte abwirft. Besser als nichts!Interaktion:
Schlimm genug, wenn man bei Stufe 3 schon mit qualmenden Köpfen vor seinem Tableau sitzt! Wenn man dann noch auf anderen Spieler schauen soll und diese in irgendeiner Art und Weis blockieren soll? Das wäre wohl zu viel des Guten, so dass es hier keinerlei Interaktionsmöglichkeiten unter den Spielern gibt. Die Kommunikation ist eher verhalten, da sich jeder je nach gewählter Stufe mehr oder weniger konzentrieren muss.Glück:
Ein durchschnittlicher Glücksfaktor in Höhe von 5 ist vorhanden zumal man nie weiß welches Plättchen man als nächstes anlegen muss oder auf welche Felder man spekulieren soll. Anfangs sind die Legemöglichkeiten ausgesprochen hoch, doch gegen Ende hofft man nicht selten auf ein bestimmtes Plättchen oder eine Feldkombination um nochmals richtig Punkte zu kassieren.Packungsinhalt:
Der Autor Martyn F hat nicht nur viel Zeit, sondern auch viel Arbeit in dieses Spiel investiert. Das zeigt sich bereits in der sehr detaillierten Anleitung und den verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Schade dass hieraus kein 8-Personenspiel entstanden ist. Naja, mit zwei Cities lässt sich auch dieses Problem lösen. Was allerdings etwas im Spiel untergeht sind die farblich dargestellten Sehenswürdigkeiten die in einer beigefügten Übersicht auch genannt werden. Herausstechen sollten wohl eher die einzelnen Felder und der Spielablauf, was mithilfe der Aufbauregeln auch gut gelingt. Die Plättchen sind stabil und die Figuren aus gewohnt guter Holzqualität. Die Grafik und die gelbe Hintergrundfarbe ist auffallend und sicherlich auch nicht jedermanns Geschmack. Kräftige Farben und Liebe zum Detail hätten allerdings dem Spielspaß geschadet, so dass Autor und Verlag sich zu recht für diese abstrakte Darstellung entschieden haben. Preislich bewegt sich das Spiel bei ca. 20 Euro, was dem einen anderen Spieler etwas zu hoch erscheint zumal hier nur Plättchen und Figuren in kleiner Schachtel geliefert werden.Spaß:
Cities lässt sich nicht nur alleine sondern auch zu Zweit, zu Dritt und zu Viert gut spielen, da jeder nur auf seine Stadt konzentriert ist und kaum einschätzen kann wie viele Punkte die anderen Spieler am Ende haben. Die Runden sind schnell gespielt und ohne groß nachzudenken haben sich die Spieler auf eine Schwierigkeitsstufe geeinigt. Sicherlich ist Stufe 1 nur etwas für Anfänger und Kinder geeignet. Das war aber vom Autor durchaus so gewollt. Interessant wird es bereits in Stufe 2 was die meisten Spieler (auch wir) bevorzugen. Hier wird es schon etwas kniffliger und das Anspruchsniveau steigt deutlich. Stufe 3 haben wir natürlich auch ausprobiert wobei man hier leicht den Überblick verlieren kann so viele Möglichkeiten stehen den Spielern zur Verfügung. Gerade in der letzten Stufe steigt auch sehr deutlich die Spielzeit die unter normalen Umständen gerade einmal 15 Minuten beträgt. Insgesamt gesehen ist Cities ein durchaus attraktives Spiel, dessen Regeln man nicht verlernt und das gerade im Familienkreis für spannende und schnelle Runden sorgt. Vielspieler werden sich sicherlich gleich mit Stufe 3 befassen da hier das Spielniveau und die Spieltiefe deutlich ansteigt.Jörgs Meinung:
Mit großer Überraschung wurde für viele Spieler Cities auf die Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres 2009 gesetzt. Zu Recht und auch verdient, wenn man unseren Spieltest gelesen hat.
Die Abläufe sind nicht nur einfach, sondern bieten aufgrund der unterschiedlichen Stufen der Wertung nicht nur Kindern sondern auch Familien und Vielspielern eine Menge an Spaß.
In nur 15 Minuten lässt sich nicht nur ein Solospiel sondern auch eine Partie zu Viert spielen.
Ein ideales Spiel um mit einem Spielenachmittag zu beginnen oder einen langen Spieleabend abzuschließen. Die Regeln sind sehr übersichtlich und die schlichte Grafik sorgt dafür dass man sich auf die Abläufe konzentriert.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Heidelberger Spieleverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Einfache Abläufe, schnelle Runden und das sogar als Solopartie! Cities begeistert insbesondere Familien und Spieler, die unregelmäßig gerne einmal spielen!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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