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Testbericht vom 08.03.2011 - von Andreas

Steel Driver




Details


Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009

Anzahl der Spieler:
3 bis 6 Spieler

Spielzeit:
60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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vorstellung vom 21.09.2009

Pegasus Supportertreffen 2009: Steel Driver


Video zum herunterladen: hier

Vorwort:

Martin Wallace ist ein Name der in der Vielspielerszene sehr bekannt ist. Mit ihm verbindet man vor allem Eisenbahnspiele (Age of Steam, Volldampf, Railroad Tycoon, Steel Driver, Steam, Last Train to Wensleydale) und strategische Aufbauspiele (Brass - Kohle, Tinner’s Trail, Rise of Empires). In vielen seiner Spiele gibt es kaum oder nur wenige Zufallsfaktoren und meist handelt es sich um komplexe Spiele in denen ökonomische Systeme simuliert werden. Einkommen, Zinsen, Steuern, dass sind Worte die wir oft in Wallace Spielen wieder treffen.

Brass bzw. Kohle (Pegasus) gehört zu meinen Top 10 Lieblingsspielen und wird vermutlich nicht so schnell von diesem Thron verschwinden. Einziges Manko an Wallace Spielen ist meiner Meinung nach die Grafik bzw. das Fehlen einer schönen Illustration. Aber hier hat der Pegasus Verlag immerhin das Cover von Brass aber auch Steel Driver deutlich verbessert. Dafür wurde der Spielplan gleich belassen, aber wir wollen ja nicht vorgreifen.

Vor uns liegt also das Werk „Steel Driver“, welches uns Spieler in das 19. Jahrhundert befördert. Hier erbauten Ingenieure, Visionäre und Finanziers die Eisenbahnverbindungen, die unsere heutige moderne Welt erst möglich machten. Das Spiel widmet sich dieser Zeit und wir spielen den Bau des amerikanischen Eisenbahnnetzes nach. Der Name Steel Driver geht auf John Henry zurück. Er war einer der „steel driver“, die mit Spezialhämmern Löcher ins Gestein schlugen.  Der Legende nach maß sich John Henry in einem Wettkampf mit einem dampfgetriebenen Hammer um zu beweisen, dass Menschen nicht so leicht ersetzbar sind (und kämpfte so für ihre Jobs). Er gewann den Kampf (ihre Arbeit war also gesichert), starb aber am Ende des Tages völlig erschöpft.

Nun denn, wir sind also gewappnet, lasst uns schauen ob Martin Wallace immer noch sein Handwerk versteht und ein gutes Spiel entwickelt hat oder nicht.

Spielziel:

Die Spieler bauen die 6 Eisenbahngesellschaften aus und steigern den Wert der Firmen mit jeder Verbindung. Am Ende findet noch eine spezielle Endabrechnung statt, um den Wert jeder Gesellschaft zu bestimmen. Wer hierbei das meiste Geld erhalten hat gewinnt das Spiel.

Spielaufbau:

Die Kontroll- und Anteilssteine der Eisenbahngesellschaften werden in die farblich passenden Bereiche auf dem Spielplan gelegt. Die Gesellschaftsmarker werden auf die Zugleiste gelegt und geben somit die Reihenfolge der Gesellschaften vor. Ein weiterer Marker zeigt uns die Runde an in der wir uns befinden (1-5) und die gerade aktive Gesellschaft (später in der dritten Phase wichtig).

Alle Gesellschaften beginnen mit 0$ auf der Gewinnleiste und das restliche Spielmaterial wird sortiert auf dem Spieltisch bereit gelegt.

Dann lasst uns die Züge mal ins Rollen bringen…. *ZISCH* *ZISCH*

Spielablauf:

Wir spielen insgesamt fünf Spielrunden, danach gibt es eine Endabrechnung (auf die wir noch weiter unten speziell eingehen) und der Gewinner steht fest. Eine Spielrunde besteht wiederum aus fünf Phasen.

Die erste Phase „Investitionssteine nehmen“ ist eigentlich nur ein Nachziehen seiner Ressourcen Je nach Spieleranzahl erhält jeder eine gewisse Anzahl an Investitionssteine (z.B. zu viert 8 Stück). Hierbei kann es sein, dass man aus der vorherigen Runde noch ein paar besitzt. So kann man auch mehr als 8 Investitionssteine in einer Runde zur Verfügung haben.

Danach beginnt die strategische Phase „Kontrollsteine versteigern“. Hier beginnt der Startspieler indem er einen Kontrollstein der sechs Zuggesellschaften aussucht und auf diesen mit seinen Investitionssteine bietet. Es ist auch möglich gleich zu passen und das Recht an den links sitzenden Nachbarn weiter zu geben. So bieten sich die Spieler hoch und sobald man nicht mehr überboten wird, erhält man den Kontrollstein sowie einen Anteilsstein der Gesellschaft. Die dafür gebotenen Investitionssteine werden in das Gesellschaftsfeld gelegt (denn hiermit werden die Aktionen der Zuggesellschaft in der nächsten Phase bezahlt!). Hierbei ist es wichtig, dass man sein Angebot nicht mehr erhöhen kann, wenn man nicht überboten wird. Man sollte also aufpassen und entsprechend vorausplanen.

Nachdem eine Auktion abgeschlossen ist, wandert der Startspieler Stein einen Spieler weiter und es geht von neuem los. Das wird solange weiter geführt, bis alle Gesellschaften ihren Kontrollstein versteigert haben oder alle Spieler passen.

In der dritten Phase „Schienen legen“ werden die gebotenen Investitionssteine nun wieder ausgegeben. Beginnend mit der Gesellschaft die laut Zugleiste am Zug ist. Der Eigentümer des Kontrollsteins bestimmt nun wo eine Schiene gebaut werden soll. Besitzt die Gesellschaft noch keine Startstadt so kann er sich eine beliebige sechseckige Stadt aussuchen. Die Kosten der Verbindung sind auf dem Spielplan jeweils aufgedruckt. Der Spieler zahlt die dort angegebene Anzahl an Investitionssteine aus dem Firmenkapital und setzt eine farbig passende Verbindung. Der Wert der Gesellschaft steigt sofort um die angebundene neue Stadt (je nach Stadt aufgedruckt). Dies wird auf der Gewinnleiste vermerkt.

Wichtig: Gibt es eine Möglichkeit eine Strecke zu bauen, so muss sie gebaut werden!

Es wird immer nur eine Strecke gebaut, danach ist die nächste Gesellschaft laut Zugleiste am Agieren. Gepasst werden, darf nur, wenn kein Bau mehr möglich ist.

Sollte es in der Bauphase zu einer „Transkontinentalen Verbindung“ kommen, so gibt es eine Sonderwertung. Die Gesellschaft die die letzte Verbindung hierfür platziert hat erhält einmalig 50$ Gewinn und alle anderen Gesellschaften, die am Bau beteiligt sind (es wird die kürzeste Strecke verwendet) erhalten 30$ Gewinn.

Sobald eine Gesellschaft passt, wird ihr Stein in die untere Zugleiste platziert. So ändert sich die Reihenfolge in der nächsten Runde.

In der vierten Phase „Gewinne einstreichen“ wird der hier markierte Gewinn nun ausbezahlt. Immerhin machen wir das Ganze ja nicht zum Spaß, die Kohle muss stimmen (har har har). Die Spieler erhalten den aktuellen Wert der kontrollierten Gesellschaften als Papiergeld ausbezahlt. Hierbei erhalten nur die Spieler im Besitz eines oder mehrerer Kontrollsteine das Geld (Anteilssteine werden nicht berücksichtigt!).

Die fünfte Phase beendet die Spielrunde. Die untere Zugleiste wird so eins zu eins auf die obere übertragen, hierdurch kommt es zur schon erwähnten Zugreihenfolgenänderung in Phase 3. Die Gewinnsteine werden auf das 0$ Feld zurückgestellt und alle Kontrollsteine kommen zurück zu den Gesellschaften. Auch der Rundenmarker wandert einen Schritt weiter.

In der letzten Spielrunde werden die Kontrollsteine der Gesellschaften behalten und es kommt zu einer Endwertung, die noch mal erheblich viele Siegpunkte einbringt.

Nach dem Ende der fünf Runden ist das Spiel noch nicht vorbei, nun beginnt eine weitere strategische Komponente, nämlich die besondere „Endabrechnung“.

Alle Investitionssteine werden zur besseren Übersicht entfernt. Danach wird auf jede Stadt ein Warenstein der passenden Farbe platziert. Nun geht der Kontrollstein einer jeden Gesellschaft, an den Spieler mit der Mehrheit der Anteilssteine. Gibt es einen Gleichstand zählt die Nähe zum Spieler der als letztes den Kontrollstein besessen hat. Nun geht es Reihum in der Zugleistenreihenfolge. Jede Gesellschaft nimmt immer einen Warenstein vom Plan. Diese Ware kann natürlich nur von Städten sein, mit denen sie verbunden ist. Dies wird solange fortgesetzt, bis keine Gesellschaft mehr einen Warenstein vom Brett nehmen kann. Der Gesellschaftswert ergibt sich nun nach den so genommenen Sets:

  • 5 verschiedene Steine sind 150 $ wert
  • 4 verschiedene Steine sind 100 $ wert
  • 3 verschiedene Steine sind 60$ wert
  • 2 verschiedene Steine sind 30 $ wert
  • 1 einzelner Stein ist 10 $ wert

Der so erhaltene Gewinn wird auf der Gewinnleiste markiert. Alle Spieler erhalten nun für jeden Anteilsstein in Ihrem Besitzt diesen Wert ausgezahlt. Wer nun die meisten Spielsteine besitzt gewinnt.

Strategie:


Steel Driver ist ein Spiel von Martin Wallace und wie für ihn üblich enthält es einiges an Tiefgang. Die Regeln sind einfach zu verstehen, aber es gibt einige Überlegungen und Drehschrauben. Ganz alleine möchte man eine Gesellschaft üblicherweise nicht führen, denn dann baut man auch das Streckennetz ganz alleine auf. Außerdem verpasst man so die Möglichkeit an anderen lukrativen Firmen zu profitieren. Beim Bieten sollte man generell auch nicht zu niedrig gewinnen, denn danach kann man die Investitionssteine nicht mehr aufstocken und die benötigen wir für den Ausbau.

Die Punkte in den fünf Runden sind sicherlich nicht schlecht, aber das Hauptaugenmerk liegt eindeutig in der Schlussphase. Das sollte man nie vergessen, denn dort purzeln die wahren Punkte zum Sieg. Somit sollte man im Verlaufe des Spiels ständig den Überblick bewahren. Welche Gesellschaft hat ein gutes Verbindungsnetz und wird viele Sets abräumen. Hier sollte man mit auf dem Zug aufspringen oder gegebenenfalls, falls dies nicht möglich ist, die Ausbauten dieser Gesellschaft einschränken. Jede Verbindung kann nämlich nur einmal gebaut werden, und so kann man sich auch prima blockieren.

Beim Versteigern sollten wir auch die Passoption in Betracht ziehen, denn so ist die Gesellschaft in der nächsten Runde früher dran. Das kann ein entscheidender Faktor sein. Und zu guter letzt gibt es natürlich noch die logische Abfolge der Endabrechnung. Da am Ende viele Zugverbindungen die selben Städte verbunden haben, gilt es hier genau zu schauen. Nehmt die Waren dort weg, wo ihr anderen schadet und ihr selbst das Beste für eure Gesellschaften erreicht. Das ist nicht immer einfach zu sehen und deswegen solltet ihr hier nicht aus dem Bauch raus entscheiden.

Interaktion:


Interaktion herrscht hier sowohl beim Streckenbau, denn schnell ist eine Stadt nicht mehr erreichbar und die Transkontinentale Verbindung ist auch nicht zu unterschätzen. Schnell haben sich auch Spieler gegen einen verschworen und bauen einem eine gute Möglichkeit vor der Nase weg. Allerdings tun sie das nie ohne Grund, jeder versucht natürlich seine Gesellschaft weiter zu bringen. Hier wirken dann auch einzelne Teambildungen, denn wenn man an einer Gesellschaft beteiligt ist, wird man versuchen zu helfen.

Natürlich wird auch bei der Versteigerung viel gefeilscht.

Glück:


Der Glücksfaktor ist kaum erwähnenswert. Alle Informationen (Geld, Investitionssteine, Streckenbau und Anteilssteine) sind offen. Dies führt zu knallharten Vielspielerpartien. Die Züge der Mitspieler sind das einzige Element, welches nicht 100% vorausgesehen werden kann, wobei man hier im Kopf jedoch so ziemlich alle Wahrscheinlichkeiten durchrechnen sollte. Das Ganze bedeutet, dass euch Fortuna hier nicht zum Sieg bringen wird, nur euer Gehirnschmalz.

Packungsinhalt:

Das Cover wurde ansprechender gestaltet als das Original. Ansonsten wurde am Spielmaterial und an der Grafik so gut wie nichts im Verhältnis zur Treefrog Aufgabe geändert. Die Regeln sind klar strukturiert, enthalten genug Beispiele und lassen keine Fragen offen. Ein schneller Einstieg ist dadurch gegeben und die Erklärzeit für Vielspieler hält sich auch sehr in Grenzen.

Das Spiel kostet aktuell ca. 23 € auf dem Markt, was ein wirklich gutes Preis-/Leistungsverhältnis ist.

Spaß:

Martin Wallace Zug- bzw. Verbindungsspiele sind überall gerne gesehen. Steel Driver stellt hier keine Ausnahme dar. Unsere Runden hatten definitiv Spaß an den Mechanismen. Allerdings wurde ein Kritikpunkt immer wieder gerne angesprochen: „Die Endabrechnung“. Diese ist nämlich durchaus Spielentscheidend und zieht das Spiel am Ende nochmal ganz schön in die Länge. Das lag nicht jedem und auch wir griffen dann doch etwas lieber zu dem Spiel „Chicago Express“, welches Martin Wallace zu diesem Spiel inspiriert hatte und diese Phase nicht besitzt.

s Meinung:

Wer Martin Wallace Spiele gerne hat macht bei Steel Driver nichts falsch. Die deutsche Ausgabe besitzt ein neues Cover und ein etwas angepassten Spielplan, im Verhältnis zur Treefrog Ausgabe. Ein kleines Manko sehen wir allerdings in der Endabrechnung, die sich doch etwas in die Länge zieht. Sie hat zwar durchaus ihren Reiz, aber wir hatten auch einige Spieler am Tisch, denen diese Phase nicht lag. Da sie aber für die Hauptsiegpunkte zuständig ist, handelt es sich um einen wichtigen Spielfaktor. Spieler die nur die Mechanismen der fünf Spielrunden mögen, sei das Spiel „Chicago Express“ empfohlen, welches Martin Wallace zu Steel Driver inspirierte. Ich selbst habe mit Steel Driver durchaus spaßige Runden verbracht. Allerdings wird es die Spiele „Brass“ bzw. „Kohle“ und Chicago Express nicht ersetzen, die bei uns dann doch etwas lieber gespielt werden.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

Vielen Dank an Pegasus Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

STRATEGIE
8 von 10
Vorausplanen und Einschätzen.
INTERAKTION
5 von 10
Nein, das verbaut mir alles.
GLÜCK
1 von 10
Nur die gegnerischen Züge sonst kein Glücksfaktor.
PACKUNGSINHALT
5 von 10
Akzeptable Optik, sehr übersichtlich, aber etwas fad und nüchtern.
SPAß
7 von 10
Je nach Gruppe ganz gut. Aber Chicago Express kam besser an!
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Wer Martin Wallace Spiele mag wird auch hier nicht enttäuscht, allerdings ist das Originalspiel (welches ihn inspiriert hat) in meinen Augen etwas besser.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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