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Testbericht vom 06.10.2016 - von Andreas

Tragedy Looper (erscheint 2023)




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2024

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
120 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 13 Jahre

Durchschnittswertung:
9/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort

Zeitreisen sind eine Sache für sich. Gerade in Filmen ist die Logik dahinter sehr verworren und Fehler schleichen sich ein bzw. Denkmuster müssen geändert werden. Denn wenn man tatsächlich in die Vergangenheit reißt und eine Änderung bewirkt, ist die Zeitlinie aus der man kommt nicht mehr existent und das sorgt für Paradoxe Situationen. Nichts desto trotz handelt es sich bei der Thematik um eine sehr interessantes Science Fiction Genre mit dem sich viele Filmmacher auseinander gesetzt haben (z.B. Terminator, Zurück in die Zukunft, Time Cop, 12 Monkeys, Donnie Darko, Butterfly Effect, Planet der Affen, die Zeitmaschine, Und täglich grüßt das Murmeltier, verschiedene Star Trek Filme und Folgen). Aber auch Bücherautoren verwenden das Thema immer wieder gerne (z.B. „Die Zeitmaschine“ von H.G. Wells, „Die Frau des Zeitreisenden“ von Audrey Niffenegger, „Das Jesus Video“ von Andreas Eschbach, „Timeline“ von Michael Crichton, „Chronos“ von Robert Charles Wilson).

In Brettspielen wird dieses Genre bisher allerdings nicht allzu oft aufgegriffen und wenn dann spiegeln die Spiele nicht immer die Essenz der Zeitreise wieder. Ganz weit vorne ist hier z.B. das geniale Spiel „T.I.M.E Stories“ und auch „Khronos“ aus dem Jahre 2006 hatte einen guten Ansatz, wurde jedoch nicht gut genug umgesetzt. Das Spiel „Tragedy Looper“ erschien 2011 in Japan bei „BakaFire Party“ und wurde 2014 in englischer Sprache von Z-Man Games veröffentlicht. 2015 erschien die erste Erweiterung dafür in Englisch und auch für den Oktober 2016 ist eine weitere Erweiterung angekündigt. Wir haben vieles über das Spiel gehört und waren entsprechend neugierig, vor allem da es sich um ein asymmetrisches, deduktives Spiel handelt, welches so wie es bisher aussieht auch nie in deutscher Sprache erscheinen wird.

Spielablauf:

Tragedy Looper ist ein Szenario-basierendes deduktives und asymmetrisches Spiel. Ein Spieler übernimmt die Rolle des „Genies“ und die anderen Spieler sind die Protagonisten die versuchen aus der Zeitreise-Schleife auszubrechen ohne dass eine Tragödie passiert. Hierfür müssen sie herausfinden was für Ziele die einzelnen Personen haben, um was es überhaupt in dem Spiel geht und wie sie gewinnen. Alles nicht so einfach, aber zum Glück können die Spieler zurück an den Ausgangspunkt gehen und ihr erlerntes anwenden.

Jedes Szenario besteht aus vier Lokationen, Spielercharakteren, geheimen Rollen (wie z.b. Serien Mörder, Freund, Verschwörungtheoretiker) und ein paar gesetzten Tragödien (wie z.B. Mord, Selbstmord). Jeder Spielzug stellt einen Tag dar indem das „Genie“ seinen Aktionen durch verdeckte Aktionskarte plant. Die Mitspieler reagieren darauf mit ihren verdeckten Aktionskarten. Dann werden die Aktionen ausgeführt und es wird überprüft ob gewisse Ereignisse ausgelöst werden und Tragödien passieren. Wenn es zu einer Tragödie kommt, versuchen die Mitspieler dies zu verhindern und reisen zurück in die Vergangenheit, solange sie dies noch können.

Soweit eigentlich sehr einfach, aber wie genau setzen sich die Spielelemente nun zusammen? Nun der Meister bzw. das „Genie“ sucht sich ein Szenario aus und baut dieses auf. Die einzelnen Charakter kommen als Karten auf den Spielplan. Je nach Charakter enthalten sie verschiedene Spezialfähigkeiten die durch eine gewisse Anzahl von „Wohlwollen“ Marker auf ihr ausgeführt werden können. Außerdem haben die Charaktere ein Paranoia Limit und das bedeutet, dass gewisse Ereignisse ausgeführt werden können, wenn dieses Limit mit Paranoia Markern auf der Figur erreicht wird.

Durch Die Aktionskarten der Spieler können die Charaktere bewegt werden, Paranoia- und Wohlwollen-Marker auf die Figur gelangen, Intrige-Marker auf Personen oder Orte kommen und natürlich können einzelne Aktionen der anderen negiert werden, wenn man sie richtig vorausgesehene hat.

Ein gewähltes Skript wiederum besteht aus einem Haupt-Plan und einem bzw. mehreren Neben-Plänen. Das Szenario gibt vor wie oft die Spieler die Zeit zurück drehen dürfen und gibt eine Hintergrundgeschichte an. Außerdem geben die verschiedenen Pläne vor welche Effekte und Ereignisse dazu führen, dass eine Tragödie passiert.

Um zu gewinnen müssen die Spieler an einem gesamten Tag verhindern dass eine Tragödie eintritt, überleben und erraten welcher Haupt-Plan und welche Neben-Pläne stattgefunden haben.

Das „Genie“ versucht möglichst die Ereignisse und Tragödien geheim zu halten bzw. nicht so leicht das Zusammenspiel zu verraten. Hierfür eignet es sich eine Tragödie in jeder Runde durch ein anderes Ereignis ausführen zu lassen. Die Spieler haben vor sich eine Übersicht über die Haupt- und Neben-Plots und versuchen Stück für Stück durch Deduktion diese Herauszufinden. Gewisse Rollen und Ereignisse gibt es nur in bestimmten Plots und somit verrät das „Genie“ bei einem Ereignis und Zwischenfall immer mehr. Gleichzeitig versuchen die Pläne des „Genies“ möglichst zu durchkreuzen. Was gar nicht so einfach ist, da man die Aktionskarten ja verdeckt anlegt und die Spieler nur je eine Karte pro Person ausspielen können.

Zu Beginn sind die Szenarios noch leichter und die Spieler können sich untereinander auch über ihre Aktionen austauschen. Später kommen im „normalen Spiel“ mehr Charaktere und Ereignisse hinzu und der Austausch über die gewählten Aktionen ist nicht mehr erlaubt.

s Meinung:

Tragedy Looper ist ein Spiel welches eine schöne Thematik aufbaut und tatsächlich sehr innovativ ist. Ein ähnliches Spielgefühl wie hier fällt mir spontan nicht ein, wobei die Neuheit „T.I.M.E Stories“ ein ähnliches Spielgefühl aufbaut. Allerdings geht dieses dann mehr ins Rollenspiel und ist Mechanisch ein vollkommen anderes Spiel. Tragedy Looper ist für deduktive Spieler geeignet die gerne Knobeln und beim Knobeln versuchen die Pläne des „Genies“ zu vereiteln. Im Prinzip spielt man eine Art „Und täglich Grüßt das Murmeltier“ und versucht in Kooperation mit den anderen die Pläne des „Bösen“ vorauszuahnen, seine Bluffs zu wiederstehen bzw. sie zu durchschauen. Wobei dies nicht immer einfach ist, denn weiß man ob er die Intrige- bzw. Paranoia Marker platziert weil er es für ein Ereignis benötigt oder baut er damit nur eine falsche Fährte auf? Zieht er den Charakter nun wirklich dort weg oder will er dass wir eine Bewegung legen? Sind wir uns mit seinen Zielen wirklich sicher?
Man sieht viele Punkte sind zu beachten, aber auch als „Genie“ hat man es nicht einfach, denn man muss sämtliche Charaktere überblicken, inklusive der Ereignisse und ihrer Sonderfähigkeiten. Hinzu kommt dass man möglichst lange sein Ziel verbergen will, aber auch dafür sorgt, dass die anderen Mitspieler den Tag zurücksetzen müssen.
Das Spielmaterial versucht dieses Management zu vereinfachen und enthält sowohl eine Anleitung für die Spieler und das Genie als auch eine Anleitung wie man das Spiel am besten seinen Mitspielern erklärt. Auch für die Spieler gibt es Übersichten über die Szenarien, so dass man beim deduktiven Spiel in Tabellenform unterstützt wird. Man sieht also, dass das vermitteln der Regeln und die Übersicht wirklich nicht so einfach ist und somit die Zielgruppe für das Spiel entsprechend klein ist.

Tragedy Looper ist in meinen Augen super und sucht seines gleichen, allerdings benötigt man schon etwas bessere Englischkenntnisse und sollte komplexe Spiele öfter mal gespielt haben, denn die Übersichtlichkeit und Taktik dahinter ist wirklich nichts für Anfänger. Wer aber keine Scheu vor der Sprachbarriere hat und gerne auch mal seinen Kopf beim deduktiven Denken und taktieren anstrengt und auch keine Angst vor den ersten 2-3 Kennenlernpartien hat um in das Spiel reinzukommen, ist hier genau richtig, vor allem da ihr hier mal wirklich wieder ein „einmaliges“ Spielerlebnis habt, was ihr so in bisher noch keinem deutschem Spiel gesehen und erlebt habt.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
9/10
Unglaublich gutes aber schwierig zu erlernendes deduktives Spiel was seinesgleichen sucht.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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