Das Warm Up zur SPIEL 2025 - 5x Top Drei unserer Empfehlungen und Vorfreuden

Brettspiel News   |   Di. 21.10.2025, 10:00 Uhr   |   Mathias & Smuker

Mehr zum Thema

Klicke eines der folgenden Schlagworte an um nach weiteren Inhalten zu suchen:

Ab morgen sind wir Cliquenabendler wieder auf der SPIEL in Essen unterwegs, die für Besucher*innen vom 23. - 26. Oktober 2025 stattfinden wird, während wir morgen schon auf der Pressekonferenz und der anschließenden Neuheitenshow sein werden, um dort auch erste Videos zu einigen Neuheiten für Euch zu drehen. 

Doch welche Neuheiten haben wir bereits gespielt und können wir empfehlen (regelmäßige Besucher*innen haben dies vielleicht schon über unsere Podcasts und Videos zur den Neuheiten mitbekommen)? Auf welche "großen" Spiele freuen wir uns besonders? Welche kleinen Perlen meinen wir nur anhand der diversen Listen entdeckt zu haben? Welche Spiele mit einem besonderen Thema wollen wir uns live vor Ort anschauen und ggfs. erhaschen? Und zuletzt als große Liebhaber: Was bietet der Stichspielmarkt für vermeintliche oder bereits durch Ersteindrücke bestätigte Highlights? In diesen fünf Top Drei-Listen, die keine Sortierung darstellen, schreiben wir ein paar kurze Worte zu einigen Spielen - und vielleicht stoßt Ihr damit auch noch auf die ein oder andere Neuheit, die Euch ansonsten vielleicht entgangen wäre.

Top 3 der Spiele, die wir empfehlen können:

Mathias;

1. Wer stiehlt mir die Show (Verlag: Ravensburger, Autor: Jens Merkl & Florida TV)

Joko Winterscheidt präsentiert: Das perfekte Quizspiel für drei bis fünf Personen ab 10 Jahren mit der genau richtigen Portion Spaß! Die beliebte ProSieben-Show „Wer stiehlt mir die Show?" gibt es jetzt nämlich als Brettspiel mit vielen verrückten Quiz-Kategorien. Wer einzelne Spielrunden gewinnt, wird Moderator der nächsten Kategorie. Doch wer kann das Spiel am Ende für sich gewinnen und stiehlt nicht nur die Show, sondern auch das Brettspiel? (Ja, wirklich!)

Mathias: Ich bin Fan der TV Show, auch wenn ich gestehen muss, dass ich bei weitem nicht jede Folge gesehen habe. Immer wieder, wenn ich eine Sendung sehe, habe ich allerdings großen Spaß und das geht mir bei der Brettspiel-Umsetzung genauso. Vielleicht wundert man sich bei einem begeisterten Brettspieler, dass ich eine TV-Umsetzung so toll finde, aber die Arbeit, die reingesteckt worden ist, um diese Umsetzung so nah wie möglich an die Show anzupassen, spürt man deutlich. Außerdem finde ich es super, dass die Moderation immer wechselt und nicht eine Person eine ganze Partie zum "Leiten" der Spielerunde "verdammt" ist. Ich freue mich schon auf erste Partien im Familien- und Freundeskreis. 

Smuker: 
Die Show ist wohl sehr bekannt mit einer Reichweite von ca. 2 (Millionen Zuschauer), was 7,8 % Marktanteil entspricht. Warum spreche ich hier im Konjunktiv? Weil ich bis heute die Show noch nicht gesehen habe. Das liegt aber nicht an der Show Idee, sondern daran, dass ich seit fast über 7-10 Jahren kein normales Fernsehen mehr sehe, sondern rein auf Streaming von Serien und Filmen umgestiegen bin und die Wunschliste, was man schauen will, hier sehr lang ist. Grundsätzlich habe ich mich aber sehr auf die Umsetzung gefreut, denn ich mag moderne Quizspiele und wir hatten ja unsere eigene Live-Partie (vor der Veröffentlichung des Spiels) mit Oli (Spielevater), Matthias und mir als Spieler und Jens Merkl als Hilfe. Diese findet sich online und ich finde man kann in den ca. 100 Minuten sehen wie viel Spaß wir hatten und wie unterschiedlich die Spielmodi sind. Hier hat der Autor sicherlich alles richtig gemacht und auch die Möglichkeit gegeben moderne Smartphones einzubinden, wenn man dies möchte. Wer Quizspiele mag sollte dieses Spiel unbedingt ausprobieren, egal ob man die Show kennt oder nicht.

2. Chichén Itza (Verlag: Queen Games, Autor: Stefan Feld, Illustration: Markus Erdt)

Während die Sonne über dem großen Maya-Reich untergeht, werden im Herzen von Chichen Itza, unter den großen Pyramiden und Tempeln, alte Siegel gebrochen, die einst Fabelwesen banden. Die Götter und Bestien der Legenden - Schlangen des Himmels, Jaguargeister der Unterwelt und andere Bestien der Sagen - tauchen aus den vergessenen Reichen auf, um die Welt der Sterblichen zurückzuerobern. Ihre Belagerung ist unerbittlich, ihre Macht ist immens, während sie über die heilige Stadt herfallen, um ihren Ruhm zu verschlingen.

Mathias: Ich war schon sehr skeptisch, als Andi mir vor über einem Jahr über die Prototypen-Partie von Chichén Itza auf unserem Gathering berichtet hat und von einer Mischung aus Ameritrash und Eurogame erzählt hat. Die pure Würfelei geben Monster, Zombies und dergleichen ist so überhaupt nicht meins. Aber wie schon im letzten Jahr bei Civolution ist, Stefan Feld erneut ein interessanter Mix zweier Genres geglückt und ich kann es kaum erwarten wieder ein paar Monster zu verjagen. 

Smuker: Es ist immer wieder faszinierend wie viele verschiedene Spielideen Stefan Feld im Kopf hat und es stetig schafft jedes Jahr neue Vielspielerspiele auf den Markt zu bringen. Auch in den Neuinterpretationen bzw. Überarbeitungen, steckt ja schon viel Zeit drin. Aber hier und da erscheint natürlich auch ein komplett neues Spiel und irgendwie hat man den Verdacht, dass Stefan Feld hier vielleicht geheim auch eine Bucket-Liste mit Herausforderungen erstellt hat, die er meistern will. So war hier wohl die Herausforderung zwei Mechaniken zu mischen, die eigentlich erstmal so nicht vereinbar sind: Ameritrash (Sehr glückslastige Kampfspiele, mit Fähigkeiten aufleveln, Kämpfen und Storymodus) mit Eurogame (Fokus auf Strategie und Mechanik, wenig bis kein Glück, Kein Ausscheiden von Spielern, meist viel indirekter Wettbewerb). Dies ist ihn wie schon zuvor bei Civolution sehr gut gelungen. Dabei wird außerdem noch die Spielzeit von 60-120 Minuten gut eingehalten und er sorgt hier mit beeinflussenden Faktoren auf die Würfel, mit Wahrscheinlichkeitsbeeinflussung, trotz Kämpfen. Als Feld-Fan und Fantasy-Spieler werdet ihr an diesem kleinen Schmuckstück nicht vorbeikommen und selbst wenn ihr Fantasy nicht mögt, probiert es mal, es könnte Euch überraschen. Einziges Manko: Es befinden sich keine thematische Story und keine thematischen Ereignisse im Spiel.

3. Die glorreichen Gilden von Buttonville (Verlag: Ravensburger, Autoren: Christian Kudahl & Erik Andersson Sunden, Illustration: Matt Owen)

In Die glorreichen Gilden von Buttonville schlüpfen die Spielenden n die Rolle von Gildenmeister:innen und rekrutieren neue Bewohner:innen - schrullige Erfinder, listige Händler und furchtlose Wächter –, um das verschlafene Städtchen in einen Ort voller Leben und Lorbeerkränze zu verwandeln.

Mathias: Ich kann es nicht oft genug sagen, doch jeder weitere Besuch in der sonderbaren Stadt Buttonville mit ihren skurrilen und doch niedlichen Charakteren wie Helge, der Schneider, Marty, der Zeireisende oder Bob, der Schleim, lässt mich immer wieder Schmunzeln. Ich mag die Zeichnungen, den Humor und auch das etwas andere Setsammeln und die Fragezeichen neuer Mitspielender, wie man dieses Spiel steuern soll. Also sage ich Allen, die schon vor der ersten Partie oder auch danach verwundert auf das Spiel blicken: Spielt weitere Partien, denn es lohnt sich - sehr sogar. 

Smuker: Das Spiel konnte ich bis zur Veröffentlichung drei mal Spielen (je mehrere Partien, einmal vor 2 Jahren, einmal vor 1 Jahr und einmal vor wenigen Monaten). Tatsächlich hat sich meine Meinung hier sehr stark gedreht. Anfangs meinte ich man kann es wenig kontrollieren und es fühlte sich sehr zufällig an, wer hier in Führung geht. Dies hat sich aber durch wiederholtes spielen stark geändert. Ich hatte es einfach nicht verstanden, wie man hier agieren sollte. Nachdem es klick gemacht hatte und ich dann auch die finalen Illustrationen gesehen hatte, habe ich mich in das Spiel verliebt. Es sind einfache Regeln, es bietet einen sehr hohen und langen Wiederspielreiz und die Welt könnte so aus einem Film, Roman oder Comic sein. Großartig. Ich freu mich jetzt schon auf weitere Partien und hoffe auf mehrere Erweiterungen und die Entwicklung eines Comics und Romans in dieser Welt.

Smuker:

1. Rock Hard: 1977 (Verlag: Strohmann Games, Autor: Jackie Fox,Illustration: Jennifer Genier)

Wir schreiben das Jahr 1977. Die Spielenden sind aufstrebende Musiker*innen und träumen davon, mit der eigenen Band groß rauszukommen. In den nächsten Monaten werden sie proben, Auftritte spielen, Songs schreiben und die Band promoten. Mit sorgfältiger Planung und etwas Glück werden sie den größten Ruhm erlangen und die beste neue Künstler*in des Jahres werden. Rock Hard: 1977 wurde von Jackie Fox (Mitglied der 1970er-Jahre-Rockband „The Runaways“, viermaliger Jeopardy!-Champion und Designer der narrativen Abenteuertrilogie The Adventures of the Chubby Slugz) entworfen und von Jennifer Giner illustriert.

Smuker: Es ist immer wieder schön, wenn zwei Hobbys die man gerne macht verbunden werden. Die Frage ist nur jedes Mal ob das ganze auch funktioniert oder einfach nur interessant ist, weil man es als Hobby hat. Hinter dem "Rock" Spiel verbirgt sich ein stabiles Worker Placement Spiel, welches das Genre nicht neu erfindet, aber hier und da einen kleinen Kniff besitzt und vor allem auch viele Dilemmata. Wartet man mit einer Aktion zu lange, ist das Feld belegt, setzt man sich zu früh auf eine Aktion kann man sie ggfl. nicht so stark nutzen, weil man vorher noch etwas vorbereiten muss. Das Spielmaterial trieft vor Thema, selten haben wir ein Spiel so schön eingebettet in die Mechanik und das Spielmaterial gesehen. Könnt ihr mit Rock gar nichts anfangen, wird es euch vermutlich nicht überzeugen. Aber schlummern in Euch die Rocklegenden Lieder der 70iger - 90iger, werdet ihr hier wunderbar thematisch unterstützt eine Band gründen und versuchen berühmt zu werden.

Mathias: Im letzten Jahr habe ich kurz vor der Messe von diesem Spiel erfahren und war direkt mega gespannt. Vor Ort habe ich Andi davon erzählt und gesagt, dass wir das unbedingt drehen müssen. Wir haben dies getan und der Material bestaunt. Leider war es zu diesem Zeitpunkt schon ausverkauft, weshalb es bis letzten Sommer gedauert hat, bis ich es auf unserem Event in Holzminden dank Marcel von Strohmann Games spielen konnte. Und ja: es hält, was die Optik verspricht. Ja, es hat keine großen innovativen Ideen, aber die Optik ist mega, das ganze Material fügt sich super ins Spiel ein und dieses macht auch noch Spaß. Mehr braucht es nicht für eine Empfehlung.

2. Orapa (Verlag: Nice Game Publishing, Autor: Junghee Choi, Wanjin Gill)

Die Spielenden wählen eine Person als Problemmoderator. Der Moderator wird der Direktor des Orapamine sein und die übrigen Spielenden werden zu Mineralienforschern. Der Person, die die Positionen der vom Regisseur platzierten Mineralien (Tangram-Stücke) richtig identifiziert, gewinnt. Die Spielenden wechseln sich ab, beginnend mit der Person, die links vom Regisseur sitzt, und fahren dann im Uhrzeigersinn fort.

Smuker: Deduktionsspiele sind nicht jedermanns Sache, vor allem nicht, wenn die Mechanik für den ein oder anderen nicht so gut im Kopf nachvollziehbar ist. Bei der Basismechanik fühlte ich mich sofort an "Black Box" (1977) bzw. "Black Box +" (franjos 2007) erinnert, denn diese habe ich kennen und lieben gelernt. Dahinter verbirgt sich ein schönes Deduktionsspiel, was hier im Kern weitergeführt wird. Denn nun kommen noch verschiedene Farben und Formen dazu, die den Lichtstrahl verschieden ablenken können, sowie durchsichtige Hindernisse und mehr. Ich fand das Konzept von Eric Solomon damals schon mega spannend (auch wenn ich kaum Mitspieler dafür finde) und es bleibt weiterhin eine tolle Deduktionsidee die mir persönlich großen Spaß macht.

Mathias: Manchmal bietet es sich an ein Spiel mit einem bereits aus anderen Spielen bekannten Mechanismus grob zu pitchen. Wenn man es hier mit "Schiffe versenken" tut, ist ein wahrer Kern dabei, aber es würde vermutlich viele Leute abschrecken oder die falschen Leute neugierig machen. Denn Orapa ist so viel mehr. Ja, wir verstecken Formen und es wird mit Koordinaten nach möglichen Treffern gefragt, aber hier wird nichts abgeschossen, denn stattdessen werden Lichtstrahlen farbig abgelenkt und so müssen wir die richtigen Farben der Formen in den richtigen Ausrichtungen herausbekommen. Ein tolles Spiel, bei dem ich anfangs keinen Plan hatte, wie man das hinbekommen soll, aber es geht. 

3. Dark Romance (Verlag: Funtails, Autor: Hans Joachim Höh, Christof Schillling ,Illustration: Hendrik Noack)

Dark Romance, ein Social Deduction Spiel für zwei Spieler:innen, erkundet die düsteren Wirrungen romantischer Verstrickungen. In einer alternativen viktorianischen Welt übernehmen die Spieler:innen die Rolle von einem der zehn Charaktere, die auf der Suche nach der wahren Liebe oder dem nächsten Opfer sind. Parkspaziergänge und geheime Besuche im Schlafgemach dienen dazu, die wahren Absichten off en zu legen. Falsche Entscheidungen könnten die große Liebe oder das eigene Leben gefährden.

Smuker: Deduktion, viktorianisches England, Gothik, Horror, Romantische Verstrickungen und auch noch ein wenig Rollenspiel dabei (wenn man dies möchte). Wow, eine sehr kleine Zielgruppe die hier angesprochen wird (zumindest laut meiner Meinung). Aber ich LIEBE es, es triggert ganz vieles, was ich bei Spielen suche. Es ist ziemlich unique auf dem Markt auch wenn es mal das Spiel "Fog of Love" gab. Es zeigt was ein Spiel alles kann und wie viel Liebe zum Detail, was hier vom Verlag und Autor sowohl in die Spielmechanik, das Spielmaterial und die Präsentation geflossen ist. Wer ein wirklich einmaliges 2 Personenspiel sucht (die Deluxe Variante kann man auch zu viert spielen) und sowohl mit Social Deduction, Gothic Horror und romantischem Hintergrund etwas anfangen kann, wird hier voll und ganz aufgehen und einfach nur den Hut ziehen. So etwas können Spiele und es zeigt, wie vielseitig ein Brettspiel sein kann.

Mathias: Ich habe in der Partie mit Andi in Holzminden sehr viel Spaß gehabt. Und doch ist Social Deduction nicht mein Gerne und auch die Zielgruppe wäre bei mir sehr eingeschränkt, da es mit dem richtigen Einsatz schon innig wergen kann, wenn man sich in die Rollen hineinbegibt und dies mag nicht jeder. Wer so etwas aber mag, kommt an dem Spiel nicht vorbei. 

 

Top 3 der "großen" Spiele, auf die wir uns freuen:

Mathias:

1. Recall (Verlag: Alion by Dr O, Autor*innen: Kristian Armundsen Ostby, Kjetil Svendsen, Helge Meissner & Anna Wermlund, Illustration: Gjermund Bohne & Reese Keefe)

Recall ist ein tiefgründiges Strategiespiel von den Entwicklern von Revive, das sich auf Engine-Bau und Erkundung konzentriert. Jede Person beginnt das Spiel mit einem von vierzehn einzigartigen Stämmen und einem von achtzehn einzigartigen Gadgets, die beide die eigene Strategie und die Möglichkeiten stark beeinflussen.

Mathias: Vor zwei Jahren strahlte mich das Cover von Revive bei meiner Vorbereitung auf die SPIEL an und auch der Pitch konnte mich überzeugen. Inzwischen ist Revive eines der Expertenspiele der letzten Jahre, welches ich immer noch super gerne spiele. Kein Wunder, dass mich der Nachfolgetitel der Autor*innen mit dem Titel Recall wieder sehr neugierig macht. Allein das große Auge auf dem Cover zieht mich schon magisch in seinen Bann und ich freue mich darauf es auszutesten. 

Smuker: Revive war wirklich ein Überragender Brecher und hat so ziemlich alle Vielspieler die wir kennen überzeugt. Somit hat natürlich auch der "Nachfolgetitel" eine große Erwartungshaltung und Aufmerksamkeit der Szene. Ob es sich ähnlich gut spielt und doch wieder anders ist, wird sich dann zeigen. Aber ja das Interesse ist auf jeden Fall da.

2. Orloj: The Prague Astronomical Clock (Verlag: Perro Loko Games, Autor*innen: Abraham Sanchez Hermida & Paloma J. Pascual, Illustration: Jesús Fuentes & Amelia Sales)

Im Herzen der Prager Altstadt markiert die antike Astronomische Uhr, bekannt als Orloj, mit ihrem komplizierten Mechanismus und ihren rätselhaften Figuren den Lauf der Zeit. Ein Wunderwerk mittelalterlicher Technik, das bis heute erhalten geblieben ist.

Mathias: Und wieder bin ich "Opfer" von Cover und Beschreibungstext in Kombination. Hier sagen mir die Verantwortlichen nicht ganz so viel, wie bei Recall, aber ich bin sehr gespannt, ob der Titel hält, was die Optik und die ersten Worte versprechen und bei komplexen Eurogames mit Workerplacement und Rondell in einem historischem Setting ist meine Vorfreude auf jeden Fall angeheizt. 

Smuker: Ein Kennerspiel mit Workerplacement Mechanik sorgt grundsätzlich schon mal in der Szene für Aufmerksamkeit. Workerplacement gilt seid Agricola als eine der "SPIELMECHANIKEN" im Genre. Hinzu habe ich glaub erst letztens mal in einem Video erwähnt, dass die tolle Drehmechanik von Tzolkin (Czech Games Edition von 2012) kaum von anderen Spieleautoren aufgegriffen wurde. Hier haben wir ein Workerplacement spiel mit Drehscheiben auf dem eigenen Tableau und in der Spielplanmitte. Wie das Ganze dann funktioniert und ob es Spaß macht, wird man sehen. Aber ja interessant ist es auf jeden Fall.

3. Aquaria (Verlag: Skellig Games/Delicious Games, Autor: Tomas Holek, Illustration: Milan Veron, Anzeka Belohoubkova & Roman Kucharski)

In Aquaria vertreten die Spielenden begeisterte Mitglieder eines Aquaristikvereins, deren Ziel es ist, das schönste Aquarium im Verein zu besitzen. Jede Person kümmert sich um ihr eigenes Aquarium, das verschiedene Fischarten und Wasserpflanzen beherbergt.

Mathias: Hier ist der Verlag Delicious Games natürlich schon ein Name, der mich immer neugierig macht. Nicht alle Titel des Verlags haben mich am Ende so eindeutig überzeugen können wie Underwater Cities oder Praga Caput Regni, aber wenn wir versuchen die schönsten Aquarien zu besitzen, ist das Thema schon einmal neu genug, dass ich gerne einen Blick werfen möchte. Und die deutsche Version mit einem etwas niedlicherem Cover, was in die Irre führen könnte, ist schon bei Skellig Games angekündigt. Aufmerksam sollte man auch beim Autoren sein, der mit Seti, Gallileo Galilei und Tea Garden im letzten drei sehr beachtete Titel im Portfolie hatte.

Smuker: Wie Mathias schon sagt, weiß der Verlag Delicious Games was er tut und hat das ein oder andere Schmankerl in den letzten Jahren veröffentlicht. Der Autor dieses Spiels ist noch recht neu in der Szene, hat dafür aber mit SETI eines der Vielspielerspiele letztes Jahr veröffentlicht und somit ist die Erwartungshaltung hoch und man wird sehen, was er uns hier präsentiert. Das ein deutscher Verlag schon bekannt ist, der es veröffentlichen wird, ist ja auch grundsätzlich schon mal ein positives Zeichen.

Smuker:

1. The Voynich Puzzle (Verlag: Salt & Pepper Games, Autor: Dani Garcia, Illustration: Jorge Tabanera Redondo)

In „The Voynich Puzzle“ versuchen die Spielenden gemeinsam, das Voynich-Manuskript zu entziffern, wobei ihr Exemplar des Buches das wichtigste Hilfsmittel ist. Mit zunehmendem gemeinsamen Verständnis des Manuskripts können sie nach und nach Seiten ihres Buches entziffern und so ihre Chancen verbessern, es zu entschlüsseln. Die Person mit dem größten Gesamtwissen am Ende des Spiels gewinnt.

Smuker: Ich habe erst vor kurzer Zeit mich mit dem Voynich Puzzle beschäftigt, da ich meiner Bibliophilen (Liebe zum Buch + Sammeln von Schönen Ausgaben) Frau mit Hang zum Mysteriösen ein Replik geschenkt hatte. Die Geschichte, dass ein Buch bzw. Manuskript in einer Geheimschrift im Zeitraum 1404-1438 (bestimmt durch Radiokarbonanalyse im Jahre 2009) bis heute nicht entschlüsselt wurde, obwohl schon ziemlich alle Kodier-Experten der Welt daran saßen, ist einfach faszinierend. Hier das Ganze als Kennerspiel mit Worker-Placement Mechanik aufzuarbeiten, finde ich einfach großartig und es ist ganz oben auf meiner Kauf- und Ansehliste. Einfach weil ich das Thema faszinierend finde und natürlich auch Kennerspiele im Eurogamestyle mit dieser Thematik sehr ansprechend finde.

Mathias: Als ich Andi, Berna und die Kids im September besucht habe, hat Andi mir das Buch gezeigt und ich war sehr beeindruckt. Bis heute ist eine Entschlüsselung nicht geglückt und es ranken sich auch die ein oder anderen Mythen darum. Dieses Setting nun für ein Brettspiel zu nutzen ist echt spannend und ich bin gespannt, wie sich das Spiel spielen wird. 

2. The Druids of Edora (Verlag: alea, Autor: Stefan Feld, Illustration: Fred Gissubel)

Im reichhaltig ausgestatteten Strategiespiel "The Druids of EDORA" führen die 2-4 Personen ihre Figuren möglichst klug durch den magischen Keltenwald. In "The Druids of EDORA" schlüpft ihr in die Rolle von Druiden und Zauberinnen. Ihr bewegt euch durch einen magischen Wald voller Kultstätten und anderer geheimnisvoller Plätze. Ihr errichtet zahlreiche Stelen und Menhire, besucht Dolmen und den Orakelplatz. Ihr sammelt Diamanten für eure Amulette, Misteln für verschiedene Zaubersprüche und Heilkräuter für eure Zaubertränke. Wem gelingt das am besten, wer verschafft sich auf sehr abwechslungsreiche Weise das meiste Prestige - und gewinnt?

Smuker: Die alea Reihe gilt bis heute als eine der Besten Spielereihen eines Brettspielverlages. Hier und da gibt es zwar ein Meckern in der Szene, was sich vor allem an die Illustration vieler Klassiker des Verlages richtet. Aber was den Spielspaß und die Spielmechanik anbelangt ist sich die Szene glaub ich ziemlich einig, dass hier einige der besten Spiele herausgekommen sind, die auch heute noch nichts von ihrem Flair eingebüßt haben (Burgen von Burgund, Puerto Rico, San Juan, Vegas, ....). Hier haben wir eine Neuheit im Verlag, die auch noch von Stefan Feld designed wurde. Ich gebe zu optisch haut es mich jetzt nicht vom Hocker (es orientiert sich hier an der Illustration anderer älterer alea Spiele vom Style her). Aber mechanisch klingt das Ganze durchaus interessant, denn es geht wieder mal darum Würfel zu beinflussen und strategisch zu nutzen in einem Spiel mit viel Variabilität. Ich bin gespannt und hooked, denn Spiele wie Puerto Rico und Burgen von Burgund suchen bis heute ihresgleichen.

Mathias: Ich habe lange überlegt, ob das Spiel auch in meine Top Drei kommt und bin froh, dass es bei Andi auftaucht. Stefan Feld ist einer meiner Lieblingsautoren und auch wenn ich nicht alle Spiele von ihm mag, ist die Trefferquote schon sehr hoch. Da gleiches auch für die alea-Reihe gilt, kann nicht nicht anders, als sehr gespannt darauf sein. 

3. Artengarten (Verlag: Feuerland Spiele ,Autoren: Mathias Wigge, Illustration: Dennis Lohausen, Christof Tisch, Felix Wermke)

Artengarten basiert auf dem weltweiten Bestseller Arche Nova, modifiziert und vereinfacht aber viele Mechanismen aus diesem Spiel auf elegante und über­raschende Weise. In Artengarten baut ihr einen modernen, wissenschaftlich geführten Zoo für Tiere und Besucher auf. Auf 135 einzig­artigen Zooplättchen habt ihr dafür Tiere, Gebäude und ­Projekte zur Verfügung. 

Smuker: Zugegeben Arche Nova ist großartig und sehr komplex, sehr abwechslungsreich und besitzt eine hohe Spieltiefe und Zeit. Leider landet es nicht ansatzweise so oft auf meinen Tisch, weil gerade die Spielzeit und das Vorstellen des Spiels bei meinen Mitspielern eine Hürde ist, die man nicht immer meistern kann. Als also Verlag und Autor bekannt gaben, dass sie an einer deutlich abgespeckten Version arbeiten, war ich sehr gespannt was da auf uns zukommt. Auf dem Herner Spiele-Wahnsinn war es dann soweit: wir konnten das Handmuster spielen und waren begeistert. Das Kernspielgefühl ist vorhanden geblieben und eine Spielzeit von 60-90 Minuten durchaus realistisch (vorher 180+ Minuten). Das führt sicherlich dazu, dass das Spiel bei vielen noch deutlich öfter auf dem Spieltisch landet, als das großartige Arche Nova und gehört sicherlich nicht nur bei mir zu einen der Highlights 2025 auf der SPIEL 2025.

Mathias: Varianten und leichtere Versionen zu bekannten Spielen zu machen birgt ja immer die Gefahr, dass man die Essenz des Spiels entfernt und es nicht so gut ist wie das Original. Dies ist bei Artengarten nach unserer Erstpatie aus meiner Sicht nicht der Fall. Es macht Spaß und spielt sich wirklich schneller und leichter ohne dabei trivial oder belanglos zu werden. Hier haben alle Beteiligten einen guten Job gemacht. 

 

Top 3 von "kleinen" Spielen, die uns neugierig machen:

Mathias:

1. 1923 Cotton Club (Verlag: Biberstein Spiele, Autor: Pau Carles, Illustration: Pedro Soto)

Im Spiel 1923 Cotton Club beaufsichtigen die Spieler*innen einen Club während der komplexen Zeiten der Prohibition. Um Alkohol zu schmuggeln, müssen sie Partner*innen in der kriminellen Welt suchen und Geld investieren, um Künstler:innen einzustellen und ihren Club zu verbessern. Alles, um die wichtigsten und einflussreichsten Prominenten der Ära anzuziehen.

Mathias: In diesem Jahr haben wir auf dem Herner Spielewahnsinn die ersten beiden Lokalisierungen der 19XX-Reihe, die bei Biberstein Spiele erscheinen, spielen können und sowohl 1998 ISS und 1980 Sixtinische Kapelle haben mich thematisch und spielerisch überzeugen können. In diesem Herbst erscheinen nun zwei weitere Titel und hier ist es vor allem 1923 Cotton Club, welches mich thematisch sehr interessiert, da ein thematisches Kennerspiel in der Musikwelt vielversprechend klingt. 

Smuker: Die 19XX-Reihe von Looping ist eine sehr schöne Idee. Da man hier unterschiedliche Spielideen mit demselben Jahrhundert verzwirbelt. Hinzu kommt die sehr kleine Spielschachtel, verbunden mit großem Spielgefühl und damit fast schon die Homage an japanische Spiele. Zwei weitere Titel sind angekündigt und es wird spannend, ob der Qualitätsstandard von 1998 ISS und 1980 Sixtinische Kapelle beibehalten werden kann oder ob die neuen Spiele etwas schlechter oder sogar besser sind, wobei letzteres sehr schwierig ist, da uns ISS und die Sixtinische Kapelle schon sehr überzeugt hatten und wirklich viel Spielspaß und Abwechslung in diesem Schachtelformat mit sich bringen.

2. Popcorn (Verlag: iello, Autor: Victor Saumont, Illustration: Emilien Rotival)

Bei Popcorn verwaltet jede Person ihr eigenes Kino und versucht, die beste Filmkombination zu zeigen, um Gäste an ihre Plätze zu locken. Das Spiel geht über neun Runden, und in jeder Runde können die Spielenden einen neuen Film erwerben, ihr Theater bauen oder modernisieren und Werbung nutzen, um neue Gäste anzulocken - dann ist Showtime, bei dem sie nach dem Zufallsprinzip Gäste aus ihrem Beutel ziehen, um zu sehen, wer auftaucht. Sie platzieren Gäste auf den richtigen Plätzen, um besondere Kräfte zu aktivieren.

Mathias: Dieses Spiel, haben wir auf der Nürnberger Spielwarenmesse entdeckt, aber leider war am Stand von iello keine Person anzutreffen, sodass wir kein Video dazu drehen konnten. Begeistert haben mich als passionierten Kinogänger aber die sehr witzigen Filmnamen, die voller Anspielungen an tatsächliche Filmperlen sind. Was das Spiel spielerisch kann, muss man sehen, aber zwei meiner Hobbies zu kombinieren wäre cool. 

Smuker: Das Thema Kino und Filme wurde bisher selten in Brettspielen umgesetzt. Was sicherlich auch an die Lizenzkosten für IPs liegt. Dies kann man natürlich wie hier mit viel schmunzeln umgehen, indem man einfach die IPs nicht verwendet, sondern nur ähnliche Filmideen wählt und andere Namen nutzt und dann der Kenner die Anspielung versteht. Spielerisch habe ich mich hier noch nicht in die Spielregeln reingefuchst, aber die Idee mit berühmten Filmen zu agieren finde ich großartig.

3. Dying Message (Verlag: Oink Games, Autor: Fumiko Shimizu, Illustration: Rie Takahashi & Jun Sasaki)

Jemand wurde in Dying Message ermordet. Na ja, fast, die Person ist noch nicht tot, also möchte sie den Spielenden die Identität des Mörders mitteilen, aber sie hat nur eine begrenzte Anzahl von Werkzeugen, um das zu erreichen: eine kleine Anzahl von Karten mit unklaren Markierungen und den sterbenden Körper. Vielleicht kann die Person die Karten so anordnen, dass sie Informationen vermitteln.

Mathias: Durch Andi bin ich über die Jahre ein echter Fan von einigen asiatischen Spielen geworden und eine häufig sichere Bank in den letzten Jahren, war dabei der Verlag Oink Games für mich. In diesem etwas größerem, aber immer noch kleinen Titel geht es um Deduktion und dies hat der Verlag auch schon mal hervorragend mit In a Grove umgesetzt. Warum also nicht hier spielerisch einen Mord aufklären? Ich bin gespannt. 

Smuker: Oink Games gehört nun schon seit Jahren zu den etablierten japanischen Verlagen in Deutschland und ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie anders der japanische Spielemarkt ist als unserer. Es ist großartig Spiele mit so wenig Spielmaterial zu designen und für großen Spielspaß mit kleiner Schachtel (ohne Luft darin) zu veröffentlichen. Nun haben wir hier mal wieder ein deduktives Krimispiel und ganz im Ernst, daran kommt man sicherlich nicht vorbei. Ich bin gespannt welche innovative Idee hier wieder mit wenig Spielmaterial verwirklich wird und ob es uns so großen Spaß wie In a Grove und andere Oink Spiele liefert.

Smuker:

1. Planepita (Verlag: SzpiLAB, Autoren: Eisuke Fujinawa, Kazunori Hori , Illustration: Mizuki Toyama)

Planepita ist ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem die Spielenden Scheiben auf ein zentrales Spielfeld schnippen. Scheiben in inneren Ringen sind mehr Punkte wert als Scheiben in äußeren Ringen. Eine Seite der Scheiben ist magnetisch, ebenso wie das Spielbrett. Nachdem eine Person ihre Scheibe geschnippt hat, kann sie sie umdrehen, sodass das Auge der Figur nicht sichtbar ist und die Scheibe fester am Spielbrett haftet. Eine aufgedeckte Scheibe ist wertvoller als eine sichere verdeckte Scheibe. Nachdem alle Spielenden ihre Scheiben geschnippt haben, werden alle Scheiben, die aufgedeckt im selben Ring wie eine neutrale Figur liegen, vom Spielbrett entfernt. Anschließend erhalten die Spielenden ringweise Punkte für die wertvollsten Scheiben. Die Person mit den meisten Punkten nach vier Runden gewinnt.

Smuker: Es hat wohl starke Ähnlichkeiten mit Crokinole (einem Geschicklichkeitsspiel, das ich unglaublich gerne mag) und benutzt zusätzlich Magnete. Leider nicht aus Holz, dafür ein schöner kleiner Spielpreis von 35 €, für den man das Spiel als Geschicklichkeitsfan auch als Blindspiel mitnehmen kann. Ich selbst bin großer Fan von Geschicklichkeitsspielen und werde mir Planepita mindestens vor Ort ansehen, vermutlich aber auch gleich mitnehmen und dabei auch noch das zweite Geschicklichkeitsspiel vom selben Verlag (Snowp) mitnehmen, bei den man Scheiben unter Steine schnipsen muss. 

Mathias: Mir ist das Spiel bei meiner Vorbereitung auch aufgefallen und irgendwie habe ich direkt gedacht, dass Andi auch darüber fallen und es direkt ansprechen wird. Mittlerweile mag auch ich solche Geschicklichkeitsspiele sehr gerne und bin gespannt, ob dieses hier auch zu überzeugen weiß. 

2. Arsen und Intrigen (Verlag: System Matters , Autor: Karolina Soltys)

Arsen und Intrigen ist ein atmosphärisches Live-Rollenspiel im Stil der großen Agatha Christie, das dich direkt in einen spannungsgeladenen Krimi versetzt.

Smuker: Das Originalspiel erschien kurz vor Corona als Web-Veröffentlichung. Ich kenne ja auch einige in der Rollenspiel und Larp Szene und schnell wurde hier mitgeteilt, dass man es unbedingt mal ausprobieren sollte, da es wirklich eine geniale Idee ist. Leider kamen wir durch unsere Kinder nicht dazu. Da ich aber ein großer Fan von Krimi-Dinner-Spielen bin und es sich hier quasi um ein Krimi-Dinner mit LARP-Rollenspiel Elementen handelt, welches man immer und immer wieder spielen kann, da es immer ein anderer Mörder und Opfer ist und immer andere Verwicklungen stattfinden war ich sehr angetan. Als ich dann noch hörte, dass das Spiel zu System Matters gefunden war, hatte ich es gleich in der Watchlist, da dieser Verlag außergewöhnliche Spiele im Rollenspielsektor veröffentlicht. Das Besondere hierbei ist, dass man keinen Spielleiter benötigt und es auch für Leute die sowas noch nie gespielt haben, einen leichten Einstieg bieten soll. Die Spielregeln sind nur wenige Seiten und ich denke, wenn man ein Krimi-Spiel schon immer mal ausprobieren sollte oder FAN dieses Genres ist muss man dieses Spiel hier besitzen.

Mathias: Da bin ich natürlich komplett raus. In dem Bereich kenne ich nicht gut genug aus, um mir eine Meinung bilden zu können, aber ich habe immer wieder Spaß an den Interviews bei System Matters, die sehr unterhaltsam sind. 

3. I made you a Mixtape (Verlag: Massive Asterisk, Autor: Mike DiLisio und Dan Hughes , Illustration: Gary King)

Es sind die frühen 90er. Baggy-Jeans und Flanellhemden sind angesagt, und der unverwechselbare Sound von DFÜ-Internet liegt in der Luft. Dan DiLisio, der coolste Typ in der Nachbarschaft, geht aufs College und lässt seine Schulfreunde vorher noch seine geliebte Musiksammlung plündern. Im Gegenzug hat er die Spielenden gebeten, ihm für seinen Roadtrip zum College ein Mixtape zu machen. Um die Sache noch spannender zu machen, hat er versprochen, dass diejenige mit dem besten Tape sein von Scott Bakula signiertes Quantum Leap-Poster gewinnt.

Smuker: In dem Spiel geht es darum zwei Kassetten Mixtapes zu erstellen. Natürlich müssen dabei Genres und der Übergang von einem Lied zum anderen berücksichtigt werden und man versucht den Genres treu zu bleiben. Jeder der wie ich in den 80igern geboren wurde, kann mit Kassetten etwas anfangen, da wir sie früher rauf und runter gehört haben. Wir haben sie mit Bleistift zurückgespult und wir waren der König mit einem Wasserfesten Walkman als auch mit einer Anlage, die eine Kassette zu einer anderen Übertragen konnte und das sogar in Double-Speed. Außerdem haben wir vor dem Radio gesessen, um unser Lieblingslied aufzunehmen und waren sauer, wenn der Radiomoderator in die Spur gesprochen hat. Ach was für Zeiten. Ich hoffe mir ein wenig Retroflair von diesem Set-Sammelspiel mit Karten Aufteilmechanik. Optisch macht es einiges her.

Mathias: Ja auch ich kenne diese Situationen noch von, damals und auch wenn ich nie für jemand anderes ein Mixtape gemacht habe, kann ich mich noch sehr gut an die Zeit der Kassetten und der Selbstaufnahmen aus dem Radio erinnern. Ich bin gespannt, wie dieses Spiel dieses Feeling einfangen kann. 

 

Top 3 der Spiele, mit ungewöhnlichem Thema:

Mathias:

1. Pulitzer (Verlag: Tranjis Games, Autor: David Vaquero, Illustration: Juan David Vargas)

Die Spielenden übernehmen in Pulitzer die Leitung eines Teams amerikanischer Investigativjournalisten in den frühen turbulenten 1970er-Jahren. Der Vietnamkrieg, die Pentagon-Papiere, der Watergate-Fall: Sie arbeiten daran, das Ansehen und die Verkaufszahlen der Zeitung zu sichern und gleichzeitig die notwendigen Ressourcen für die Untersuchung der großen Story bereitzustellen. Die Story, die ihnen den Pulitzer-Preis einbringen und ihren Namen für immer in die Geschichte des Journalismus einprägen wird.

Mathias: Journalist*innen zu spielen, die an einer brisanten Story dran sind und im wahrsten Sinne des Wortes die losen Enden zusammenzuführen, um Verbindungen zu finden klingt für mich sehr reizvoll. Eine Indizienwand mit Informationen und dem obligatorischem roten Faden hat mich optisch direkt überzeugt und ich will gerne mehr über das Spiel erfahren.

Smuker: Pulitzer ist ein Kennerspiel mit seltenem Spielthema und teilweise einer neuen Spielmechanik, denn das Brett mit den Bindfänden ist hier Teil der Spielmechanik und voll integriert. Zusätzlich zu vielen weiteren Eurogames Mechaniken. Das sorgt bei mir für großes Interesse, da ich Eurogames sehr mag, noch kein Spiel über den Pulitzer Preis kenne und unbedingt wissen möchte, ob das Fadenspannen hier nur ein nettes Gimmick ist (ein Blender) oder schön integriert wurde und perfekt passt.

2. Cat and the Tower (Verlag: Arclight/Arcane Wonders/Unfriendly Games, Autor: Masakazu Takizawa, Illustration: Namiki)

In Cat and the Tower arbeiten die Spielenden zusammen, um dem Kater Toto auf seinem Weg einen gefährlichen Turm hinauf zu den Sternen zu helfen, wo er glaubt, dass seine Mutter auf ihn wartet. In jeder Runde wählen sie Optionen aus den verfügbaren Karten aus, um entweder den Turm immer höher zu bauen oder zu testen, wie stabil sie ihre Hand halten können, indem sie Geschicklichkeitsherausforderungen absolvieren, die Toto dabei helfen, höher zu seinem Ziel zu klettern

Mathias: Als Setting eines Geschicklichkeitsspiels eine Katze zu nehmen, der wir helfen einen Turm zu bauen und nach oben zu kommen, weil sie das Ihre Mutter in den Sternen zu finden?! Eine schöne Idee und als Katzenmensch musste ich das Spiel einfach auf die Liste nehmen. Zumal mich mit dem Kinderspiel Torten Träume schon ein ähnliches Spiel in diesem Jahr überzeugen konnte. 

Smuker: Geschicklichkeitsspiele haben mich schon immer fasziniert und einen speziellen Platz in meinem Herzen (gerade, wenn das Spielmaterial aus Holz ist). Hier findet sich zwar im Spielmaterial kein Holz, aber die Kernmechanik von Rhino-Hero ist zu sehen, wobei hier noch etwas mehr Regelwerk hinzugefügt wurde und außerdem ungleichmäßige Wände. Das macht das ganze instabiler und deutlich anders als das genannte Rhino-Hero. Ich finde es optisch und mechanisch ansprechend und will es unbedingt ausprobieren. Ein ganz kleines Problem könnte ich mir vorstellen, und zwar das es einfach "zu schwer" ist, aber das wird man ja dann in Testpartien sehen.

3. Wedding Seating Chart (Verlag: Smart Flamingo, Autor: Igor Zuber, Illustration: Denis Mandrysz)

Die Spielenden platzieren in Wedding Seating Chart ihre Gäste so am Hochzeitstisch, dass alle Spaß haben und niemand den Spaß verdirbt. Hochzeitsgäste haben ihre eigenen Wünsche und Vorlieben. Wie kann man es allen recht machen? Das ist das Ziel des Spiels! 

Mathias: In deutschen Gefilden kennt man dieses Drama nur bedingt, aber in zahlreichen Filmen und Serien war die Platzierung von Personen an den richtigen Tischen auf einer Hochzeit immer mal wieder ein Thema und endete nicht selten im Desaster. Wer das nachempfinden möchte oder schon mal für die eigene Hochzeitsplanung üben möchte, findet hier vielleicht eine gute Gelegenheit. Abgefahren. 

Smuker: Café International erhielt 1989 den Spieltitel Spiel des Jahres und wurde von mir und vielen anderen Freunden damals gerne gespielt. Hier haben wir thematisch eine ähnliche Situation, allerdings nicht auf einem Weltkongress sondern auf der privaten Hochzeit. Auch wir haben bei der Sitzreihenfolge länger überlegt und versucht jeden glücklich zu machen. Das ganze hier nochmal thematisch als Dilemma-Spiel zu erleben ist auf jeden Fall reizvoll und ggfls.. das perfekte Mitbringspiel für Hochzeiten?

Smuker:

1. Tornado Splash! (Verlag: Arclight, Autor: Moyuki Adisawa , Illustration: yamamori)

Die Spielenden sorgen für Furore in Tornado Splash, dem rasanten Jetski-Rennspiel mit hohem Einsatz! Die Spielenden fahren mit ihren Rival*innen zur Ziellinie, indem sie Streckenkarten ausspielen, die Geschwindigkeit und Kontrolle ausbalancieren. Werden sie auf den Geraden davonbrausen oder die Kurven in engen Kurven meistern? Jede Kurve zählt. Falls sie zurückfallen, nur nicht gleich ausrutschen! Jede Person hat pro Rennen einen mächtigen Boost - sie wollen diesen im richtigen Moment nutzen, um die Führung zu übernehmen und die anderen hinter sich zu lassen.

Smuker: Vor sehr langer Zeit hatten wir euch mal das Spiel Jets vorgestellt (Spieltrieb 2011), welches ein Rennspiel auf dem Tisch ist, wo man verschiedene Lineale verwendete und Spezialeigenschaften, um ein Rennen durchzuführen. Leider waren hier die Ausrüstungskarten in unseren Augen teils zu mächtig und der führende Spieler war schwierig einzuholen. Ich fand aber das Gesamtkonstrukt mit unterschiedlichen Bewegungen auf der Tischdecke sehr spannend. Von Tornado Splash erhoffe ich mir jetzt ein einfacheres Konzept derselben Kernidee, die für spannende Rennpartien sorgt. Es klingt auf jeden Fall spannend und ich will es mir unbedingt ansehen.

Mathias: Tatsächlich das erste Spiel in der Liste, welches mir nicht besonders aufgefallen ist, aber ja, wenn man sich die Beschreibung durchliest, dann könnte sich dahinter ein spaßiges Spiel verstecken, wenn es denn gut spielbar ist. Ich bin gespannt. 

2. The Presence (Verlag: Purple Lantern Games, Autor: Sam Gullman, Illustratorin: Leonie Magnusson)

The Presence ist ein strategisches Horrorspiel, das die Spielenden in eine Geistergeschichte aus der viktorianischen Zeit versetzt. Jedes Spiel ist entweder vollständig kooperativ oder eins gegen alle, nur dass sie nicht wissen können, welches. Das Spiel ist für zwei bis fünf Spielende, wobei ein Spielender als Geist mit unbekannten Absichten spielt. Die anderen schlüpfen in die Rolle der Besucher:innen, die gemeinsam herausfinden müssen, ob der Geist auf ihrer Seite ist, und gleichzeitig herausfinden müssen, was er will. Die Besucher:innen werden versuchen, zusammenzuarbeiten, während sie mit Dunkelheit, Isolation und der ständigen Verfolgung durch den Geist kämpfen, der wiederum entweder versucht, ihr Vertrauen zu gewinnen oder heimlich ihren Untergang plant. 

Smuker: Ein Horror angehauchtes Strategiespiel mit einem Geist, der in der Kommunikation eingeschränkt ist und wir spielen mit ihm oder gegen ihn und wissen es vorher nicht? Das klingt nach genau einem Spiel für meinen Geschmack. Ob es dann am Ende überzeugen kann oder nicht wird man sehen.

Mathias: Mit Mysterium gab es ein ähnliches Setting ja schon einmal und ich hatte einige wunderbare Partien mit dem Spiel. Hier scheint aber etwas Komplexes auf uns zu warten und ich bin sehr gespannt, was es ist und ob es gut wird. 

3. Lost! in the Woods (Verlag: Alley Cat Games, Autor: Marco Salogni, Silvano Sorrentino, Illustration: Cam Kendell)

Lost! in the Woods ist ein Familienspiel mit einer großen Karte, auf der sich eine Person verirrt hat. Die anderen Spielenden müssen diese Person finden, indem sie sich ihre Beschreibung des Kartenbereichs anhören, in dem sie sich verirrt hat. Die verirrte Person bestimmt ihren Standort auf der Karte, indem sie eine Ortskarte zieht und beschreibt, was sie darauf sieht. Die Spielenden sind jedoch durch eine Kommunikationskarte eingeschränkt, was eine alberne Einschränkung darstellt! Wenn der Suchtrupp die verirrte Person vor Ablauf der Zeit findet, gewinnen sie die Runde.

Smuker: Ein kooperatives Such und Erklärspiel, mit wilder Grafik und einem Hauch von MicroMacro. Es klingt auf jeden Fall interessant. Ob es dann auch gut ist und mehrere Partien trägt weiß ich allerdings nicht.

Mathias: Auch dieses Spiel ist mir persönlich bisher durchgerutscht, doch bei dieser Art von Spielen bin ich immer gerne dabei und probiere sie gerne aus. Nicht alle konnten gleich gut überzeugen, aber ich bin sehr gespannt. 

 

Top 3 der Stichspiele, auf die wir uns freuen (und die wir vielleicht auch schon gespielt haben):

Mathias:

1. Ghost Bumpers (Verlag: Deep Print Games/Pegasus Spiele, Autor*innen: Inka & Markus Brand, Illustration: Annika Heller)

Bei Ghostbumpers sollten die Spielenden nicht zu viele Stiche gewinnen, denn jeder Stich birgt das Risiko, dass ihre Figur Angst bekommt. Je mutiger die Spielenden spielen, desto mehr Punkte können sie sammeln.

Mathias: Für mich das Must Have unter den neuen Stichspielen, wenn man sich nur eines zulegen dürften. Ob die fantastischen Grafiken von Annika Heller mit zahlreichen Anspielungen oder einfach auch nur der Nervenkitzel, ob meine geheime Stichansage durchgeht, ganz zu schweigen von den Schweißperlen auf der Stirn, wenn alle nochmal neue Karten verteilt bekommen, weil noch niemand Angst bekommen hat: Es ist einfach spaßig und packend. Unbedingt spielen. 

Smuker: Puh! Das hat man davon, wenn man Mathias den News Artikel anfangen lässt. Er wählt natürlich auch Titel, wo wir uns beide genauso freuen, wie hier. Ghostbumpers ist ein schlichtes Kartenspieldesign was damals so in der Spielvariantenbox "Rummelbox" zu finden war. Hier wurde das Ganze noch etwas optimiert und nun als eigenständiges Kartenspiel auf dem Markt gebracht. Das Spiel ist großartig und wird euch packen und gehört zu den absoluten Pflichtkäufen für 2025, ihr braucht das: glaubt mir.

2. Power Vacuum (Verlag: Corax Games, Autor: Kaleb Wentzel-Fisher, Illustration: Malachi Ray Rempen)

Power Vacuum ist ein Stichspiel für ein bis fünf Spielende mit einigen tückischen Wendungen. Das Spiel wird über mehrere Runden gespielt und in jeder Runde verwenden die Spielenden Stiche, um die Machtstufen anderer Spielender anzupassen, um auf ihre versteckten Agendakarten hinzuarbeiten. Macht wird gewonnen, indem man Stiche mit der höchsten Zahl der angeführten Farbe gewinnt, aber sie wird auch gewonnen, verloren und zwischen Spielenden ausgetauscht, indem man das Kontrollbrett geschickt nutzt, das vom Spielenden mit der niedrigsten Karte JEDER Farbe manipuliert wird.

Mathias: Skeptisch haben wir uns angesehen, als wir uns auf den B-Rex Tagen bei Power Vaccum hingesetzt haben, doch als uns gesagt wurde, dass es ein Stichspiel ist, waren Andi und ich sofortig hellhörig. Und das vollkommen zu Recht, denn das Spiel ist eine echte Perle. Ich muss immer abwägen, ob ich einen Stich haben will oder nicht, denn auch wenn ich die vermeintlich schlechteste Karte gespielt habe, werde ich belohnt und kann den Stromfluss verändern. Zudem muss ich überlegen, wenn ich offenbare welche Farben ich Pushen und Runderdrücken möchte. Und ab dann kann ich nur noch hoffen, dass es gelingt. Wirklich spaßig. 

Smuker: Ja ich gebe es zu, dass Spiel hat eine wilde "andere" Optik und erstmal sieht es nicht wie ein Stichkartenspiel aus. Es bringt aber mal wieder ein ganz eigene Dynamik in ein Stichkartenspiel, wo man zum einen seine Kartenhand richtig einschätzen muss (was durch die Spione teilweise vereitelt wird), zum anderen Mitspieler sowohl beim Stiche machen als auch beim Strom verschieben ärgern kann. Es hat somit 2 oder sogar 3 Ebenen und macht wirklich Spaß. Es gehört bei mir zu den absoluten MUST Have Spielen von 2025 (zusammen mit Ghostbumpers).

3. Tax the Rich (Verlag: Alion by Dr. O, Autoren: Kristian Armundsen Ostby & Kjetil Svendsen, Illustration: Serena Schiani)

Das Stichspiel Tax the Rich enthält ein Kartenspiel mit Figuren unterschiedlicher sozialer Stellung, vom Armen bis zum Präsidenten. Jede Runde beginnt mit einer einfachen Reizphase, um sowohl die Trumpffarbe als auch die Anzahl der Stiche zu bestimmen, die für Bonuspunkte erforderlich sind. Wer den Reiz gewinnt muss dann zusammen mit seiner verbündeten Person die erforderliche Anzahl an Stichen erzielen.

Mathias: Hier ist wieder einmal der Vater Wunsch des Gedanken, denn das Spiel habe ich noch nicht gespielt. Aber das politische Setting interessiert mich als Mensch, der in diesem Bereich arbeitet, natürlich sehr und auch die Idee, dass Karten in bestimmten Situationen ihren Wert ändern, macht mich sehr neugierig und sorgt dafür, dass ich es unbedingt ausprobieren möchte. 

Smuker: Ein Stichspiel mit Steuerthema und nehmt es den Reichen und gebt es den Armen? Hinzu kommt eine teambildende Mechanik (durch Reizen), was quasi so an Doppelkopf und andere Spiele erinnert. OK, Ich bin interessiert, die Frage ist nur, ob es am Ende so gut ist wie es klingt oder nicht bzw. ob es hier das Stichspiel neu definiert oder nur gewöhnliche Alltagskost ist. Wir werden sehen.

Smuker:

1. Xylotar + Xylotar: Unhinged (Verlag: Bezier Games, Autor: Christopher Wray, Illustration: Davi Comodo)

Im Kartenspiel Xylotar haben die Spielenden die lange verlorenen Xylotar-Schaltpläne des Instruments gefunden, das ursprünglich von Bobby McColdsnap und Keifer Basset entworfen wurde. Dieses einzigartige Musikgerät basierte Mitte der 80er Jahre sowohl auf Xylophon- als auch auf Synthesizer-Technologie. und wurde als Alternative zu den Keytars der damaligen Zeit geschaffen. Ohne genau zu wissen, wie es funktionieren soll, spielen sie darauf, bis die Spielenden die süßesten Klänge entdecken. Die Person mit den meisten Punkten hat die perfekte Balance zwischen Synthesizer-Rock der 80er und modernen Melodien im Carimba-Stil gefunden. Nur dann können sie das Xylotar in Massenproduktion herstellen und so ihr Ziel erreichen, einen moderaten kommerziellen Erfolg zu erzielen! Bei diesem Stichspiel kennen die Spielenden nur die Farben ihrer Karten und deren relative Reihenfolge. Sie ermitteln mithilfe von Deduktion und Beobachtung den Wert ihrer Karten und bieten dann, um zusätzliche Punkte zu erzielen.

Smuker: Ein Stichspiel mit Deduktion und teilweise unbekannten Informationen finde ich immer spannend. Es gab hier schon mehrere Versuche, die mal gut und nicht so gut funktionierten auf den Markt und ich bin hier immer noch überzeugt, dass die Idee teile der Karten zu kennen eine gute Mechanik ist. Allerdings darf es nicht zu verkopft und nicht zu glückslastig sein. Das Ganze ist hier noch mit einem außergewöhnlichen Thema verknüpft und die Spielregeln klingen durchaus interessant. Let's see.

Mathias: Ja, das Thema ist wirklich abgefahren und hätte ich mehr Plätze zur Verfügung gehabt, wäre auch dieses Spiel vermutlich auf meiner Liste aufgetaucht. Ich bin gespannt, ob es so gut ist, wie es sich liest. 

2. Furchtlos (Verlag: 2F-Spiele, Autor: Friedemann Friese, Illustration: Maren Rache)

Furchtlos ist ein einfaches Stichspiel mit vier Farben und ohne Trumpf. Die Karte mit dem höchsten Wert in der ausgespielten Farbe gewinnt immer den Stich. Das Besondere an dem Spiel sind die Kartenwerte, da diese nicht wie bei Stichspielen üblich alle positiv sind, sondern in jeder Farbe Werte von +6 bis -6 haben. Man sammelt also sowohl negative als auch positive Karten. Der Clou: Man versucht, ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen, also sowohl Minus- als auch Pluspunkte zu sammeln. Theoretisch ist das für alle Spielenden möglich, aber „leider“ spielt man gegeneinander - und die anderen freuen sich immer, wenn sie einem mit einer Handvoll Punkte einen Schrecken einjagen können.

Smuker: Friedemann Friese hat schon mehrfach bewiesen, dass er bekannte Genres um neue Kniffe und Wendungen erweitern kann. Nicht immer spiegelt das Ergebnis den Spielspaß in unseren Gruppen wider, aber es ist immer wieder etwas Neues. Hier nun also ein Stichspiel mit Minus- und Pluspunktekarten, die wir austarieren müssen. Klingt per se erstmal gut, die Frage ist wie sehr es planbar ist und wie sehr es sich frisch und neu anfühlt. Das bekommt man aber nur in einer Testpartie heraus. Ich persönlich freue mich auf jeden Fall darauf.

Mathias: Ich mag die Kreativität von Friedemann wirklich sehr und nicht selten hat er mich schon überrascht. Auch bei Furchtlos bin ich wieder einmal gespannt, ob der Kniff zu überzeugen weiß, oder ob es sich nicht so flüssig spielt und daher schnell wieder in Vergessenheit gerät. 

3. Kitsu (Verlag: Strohmann Games, Autor: Thomas Favrelière, Illustration: Xavier Gueniffey Durin)

Kitsu wird 1 gegen 1 oder in Teams zu 2 gegen 2 oder 3 gegen 3 gespielt. 

Die Kitsune sind in zwei Clans aufgeteilt: Zenko (blaue Karten) und Yako (orange Karten). Zu Beginn wird jedem Team ein Clan zugewiesen, aber um zu gewinnen, muss man mit den Karten des eigenen Clans und denen des gegnerischen Clans spielen. Eine Runde besteht aus einer Reihe von Stichen. Am Ende jedes Stichs wird der Gesamtwert der orangefarbenen Kitsu-Karten mit dem der blauen Kitsu-Karten verglichen. Der Clan mit dem höheren Wert rückt den eigenen Kistune-Marker auf der Weisheitsleiste um die Differenz zwischen dem Gesamtwert der orangefarbenen und der blauen Kitsu-Karten vor. Ist diese Differenz größer als vier, erhält das Team, das den Stich verloren hat, einen Machtmarker. Eine Runde ist beendet, sobald ein Clan den eigenen Kitsune-Marker auf das Feld der absoluten Weisheit gebracht hat. Wenn ein Clan zwei Runden gewonnen hat, endet das Spiel.

Smuker: Wir konnten das Spiel mehrfach auf unserem Prototypen-Event in Holzminden spielen und waren hier sofort Feuer und Flamme. Die Regeln klingen einfach und geben den Spielspaß, den wir in unseren Runden hatten, nur schwer wieder. Aber als Teamspiel ist es schon ein großes Hitspiel in einer kleinen Schachtel. Natürlich braucht ihr hier wie bei allen Spielen die richtigen Spieler und hoffentlich verstehen sie auch, worauf ihr hinauswollt. Es hat einen großen Wiederspielreiz und ist im Kern so einfach und dennoch denke ich das es uns monatelang im Urlaub und unterwegs als 4er oder 6er spiel lange begleiten wird.

Mathias: Ein Stichspiel mit Teammechanik ist immer interessant und gerade in den ersten Partien muss man immer schauen, wie man mit dem Partner oder der Partnerin harmoniert. Auch wenn das in meiner Erstpartie nicht so gut geklappt hat (liebe Grüße an den Spielevater), hat mich Kitsu direkt überzeugt und ich freue mich schon auf weitere Partien.

 

Habt Ihr auch Titel, auf welche Ihr Euch freut oder die Ihr vielleicht sogar schon gespielt habt und nun empfehlen könnt?! Und was sind Eure abgefahrensten Funde in der Neuheitenliste? Wir freuen uns, wenn ihr uns schreibt - sei es hier im Kommentarfeld oder an redaktion@cliquenabend.de oder auf unseren Kanälen auf Facebook, Instagram, Threads oder Bluesky.


Quelle:  Unsere Neuheitenliste für Vorbereitung

<< nächst ältere   |   News Archiv   |   nächst neuere >>

Verknüpfte Spiele:

0 Kommentare

Noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben:

Bitte zuerst Registrieren